Nachdem ich jetzt ein paar Stunden in Final Fantasy XII hineingespielt habe, kann ich Euch meine ersten Eindrücke mitteilen:
Grafisch … uff …! Also die Sequenzen sind ja mal derart scharf und detailgetreu und überhaupt … absolut atemberaubend! Das Einzige, was mich stört, ist, – wie ich schon nach den ersten, vor 3 Jahren aufgetauchten Screenshots befürchtet habe, – dass alles wirklich seeehr nach aus StarWars geklaut aussieht.
Überhaupt scheint mir FFXII ein bisschen zusammenkopiert. Die IntroMusik aus FF7, restliche Musik lässt sich leicht mit FF-Tactics identifizieren (ja, gut, es spielt auch in der Welt Ivalice), die Luftschiff- und Städtedesigns erinnern an StarWars, Rüstungen an HdR, Vaan ist optisch ein deutlicher Tidus-Klon, wobei überhaupt sämtliche Charaktere bzw. insbesondere deren Gesichtszüge schon in Unlimited Saga zu sehen waren.
Die Story beeindruckt mich bisher auch noch nicht wirklich. Zwei große Länder führen Krieg miteinander. Zwischen Ihnen liegen leider, leider ein paar kleinere Königreiche, welche dem großen Imperium einverleibt werden sollen. Nachdem mehrere Lords und darunter auch Prinzessin Ashes Ehemann im Kampf um die Verteidigung ihres Königreichs Dalmasca gefallen sind, entschließt sich der König zur Kapitulation.
Aus der Perspektive von Soldat Reks, der sich am Ort des Geschehens befindet, bekommt man mit, dass der König bei der Unterzeichnung die Kapitulation getötet wurde. Und zwar von einem seinem Hauptleute: Basch. Dieser wird vom Imperium verhaftet und als Verräter angeblich exekutiert. Auch Prinzessin Ashe und andere Adelsleute Dalmascas finden in den folgenden zwei Jahren angeblich den Tod. Und an dem Punkt setzt das eigentliche Spiel ein: Vaan, der kleine Bruder des ebenfalls gefallenen Reks lebt weiterhin in Dalmasca, das nun jedoch unter der Herrschaft des Imperiums steht. Er trifft auf Widerstandskämpfer, stellt fest, dass weder Basch noch Ashe wirklich tot sind … und den Rest kann man sich denken, oder?
Was die Charaktere betrifft – bisher wirken sie alle sehr oberflächlich auf mich, vor allem Hauptcharakter Vaan. Verräter Basch hat mir von Anfang an SEHR gut gefallen, auch die Luftpiraten Balthier und Fran finde ich ganz interessant, was aber auch besonders an der englischen Sprachausgabe liegt: Beide haben tolle Stimmen mit eindrucksvollem Akzenten. Liebe ich! Wirklich viel Tiefgang oder eine tolle Hintergrundgeschichte scheint bisher aber leider keiner zu haben. Naja, mal sehen, was im Laufe der Handlung noch passiert.
Mit der Steuerung werde ich mich noch anfreunden müssen. Wir sind gerade dabei durch die (eindrucksvoll hell ausgeleuchtete!) Kanalisation zu flüchten. Ich muss doch reichlich an der Kamera drehen, um etwas sehen zu können, da sie in den engen Gängen zu langsam mitschwenkt. Und da ich prinzipiell erstmal in die falsche Richtung drehe … ja. *hust*
Das Kampfsystem will mir bisher noch so gar nicht gefallen. Ich kontrolliere lediglich den Hauptcharakter. Meine Teammitglieder werden mit sogenannten Gambits ausgestattet, die der KI gewisse Prioritäten verleihen sollen. Was theoretisch ganz cool klingt, will leider in der Praxis nicht so klappen, wie ich es erwarte. Meine Teammitglieder stürzen sich übereifrig auf alles, was auch nur annähernd in Reichweite ist, obwohl ihre Gambits auf »Heilung« bzw. »Angriff auf Ziel des Gruppenanführers« gestellt sind. Schon kurz nach dem Gefängnis sorgte das für mehrere Todes-Pulls. *irks*
Außerdem … keine Ahnung … Als ich hörte, dass sich das Kampfsystem dahingehend ändert, dass es quasi keine Encounter mehr gibt, dachte ich hoffnungsvoll an das Kingdom Hearts Kampfsystem, bei dem ich einfach mit X sooft auf die Gegner draufhauen konnte, wie ich wollte, oder alternativ über das Menü einen Zauber auswählen konnte. Aber hier …?! Ich sage „Angreifen!“ … und ab dann mache ich eigentlich nichts weiter als Warten, bzw. Hauptcharakter Vaan in die richtige Position zum Gegner zu drehen oder hier und da mal einen Heiltrank zu schlucken. Sterbenslangweilig. -.- Es fesselt mich so gar nicht und es bringt auch nicht die gewünschte Action und Geschwindigkeit ins Spiel. Bisher langweilt und demotiviert es mich doch sehr.
Gut, ich könnte natürlich auch dauernd die Charaktere switchen, damit die anderen nicht stur nach ihren Gambits handeln. Aber da jeder Charakter, der gerade nicht aktiv gesteuert wird, überwiegend das macht, was er möchte, nervt auch das schnell bzw. artet sogar in Stress aus. Das Ganze wirkt einfach unfassbar unausgewogen und planlos. Auch wenn ich erst wenige Stunden gespielt habe, glaube ich, dass sich da noch viel wird ändern müssen, ehe mich FFXII wirklich so packen könnte wie zum Beispiel Final Fantasy VII, VIII oder X.
Dann ist mir noch aufgefallen, dass man beim Händler doch sehr darauf achten muss, was eine Waffe denn nun macht, wer sie tragen kann, welche Werte sie verbessert usw.. Für mich ist die Flut der Werte sehr unübersichtlich. Auch die unzähligen Handwerkswaren haben teils sehr schwammige Bezeichnungen. Ohne einen Blick in dieses Hammer-Lösungsbuch (hat noch wer die Hardcover-Ausgabe? Ist sie nicht ein Traum?) wäre mir selten klar, ob ich ein Item guten Gewissens verkaufen kann oder ob ich es später noch für irgendetwas brauchen könnte. Oder ob ich es gar verkaufen muss, um eine Handelsware freizuschalten. Ohne das Lösungsbuch fehlen mir jegliche Hinweise. Und im Buch sind die Tabellen sooo winzig klein, dass ein gewisser Jemand Schwierigkeiten hat, ohne Brille den Text zu erkennen. O:)
Weil wir gerade bei schwer lesbarem Text sind: Auch die Untertitel im Spiel sind häufig schwer zu lesen. Das ist mir vor allem am Anfang aufgefallen, als der weiße „Geschichtstext“ quer über dem Buch und einem zum Text passenden Hintergrundbild geschrieben stand. Dann fanden sich Teile der Untertitel unten im schwarzen Rand, dann plötzlich wieder im Bild. Wenn der BG nicht schwarz ist, lässt sich diese verschnörkelte Schrift wirklich nicht leicht lesen. Dazu kommt, dass die Akzente der Sprecher grade bei einigen NPCs so stark sind, dass man doch hin und wieder mal nachlesen muss, was sie sagen. Manchmal war ich sogar unsicher, ob sie überhaupt Englisch sprechen. ^^‘
Tjoa und sonst? Ich bin wie gesagt noch nicht sooo weit, viel mehr kann ich bisher nicht dazu sagen. Aber so mitgerissen wie viele andere FFs hat es mich bisher nicht. Im Gegenteil – ich war gestern sogar sehr genervt und froh, das Joypad weiterreichen zu können. Zugucken – gerne! Aber stundenlanges Dauerzocken ist für mich bei FFXII bisher undenkbar … Dafür fühlt sich alles einfach zu unausgewogen an.
Mi sagt: Schade.
Längst ist die alte FF12 Ausgabe Geschichte. Wenn Ihr wissen mögt, was mir an der Neuauflage Zodiac Age besser gefallen hat? Hier gehts zum Review.
1 Gedanke zu „Final Fantasy XII – Erste Eindrücke“