Dieser Beitrag enthält diverse heftige Spoiler, Gedanken und Theorien zu Final Fantasy VII, Final Fantasy VII Remake, Crisis Core, Advent Children & Dirge of Cerberus!
Wenn Du die Spiele noch nicht gespielt oder den Film nicht gesehen hast und ein ungetrübtes Erlebnis damit haben möchtest, ist es JETZT an der Zeit, das Lesen einzustellen!
If you prefer the English version of this text: go here.
Wir müssen reden. Wir müssen über das Ende von Final Fantasy VII Remake reden. Ich sage bewusst nicht »über das Ende des Remakes«, denn … ach, lieber der Reihe nach. Im Grunde müssen wir für das Ende sowieso die gesamte Story aufrollen und analysieren ^^‘ Ich hoffe, Ihr habt ein bisschen Zeit mitgebracht ^.^
Ich weiß, ich wiederhole mich, trotzdem möchte ich so anfangen: Final Fantasy VII war für mich immer das beste Spiel aller Zeiten. Mein absolutes Lieblingsspiel. Ich liebe die komplexe Story und die wunderbaren Charaktere. Ich liebe die Atmosphäre und die generelle, eher düstere Stimmung, die aber (fast) nie ihren Witz verliert und einen ganz eigenen Charme besitzt. Als (das) Remake angekündigt wurde, war ich im Hinblick auf die letzten Teile der FF-Reihe, die mich in verschiedenen Punkten mäßig bis sehr enttäuscht hatten, skeptisch. Doch die ersten echten Remake-Trailer kamen, ich wurde ruhiger und recht schnell erfasste auch mich der Hype. Ich habe mich unfassbar auf das Spiel gefreut.
Vor nun drei Wochen habe ich zu Spielen begonnen, vor über zwei Wochen habe ich meinen ersten Durchlauf beendet. Als ich fertig war, musste ich erstmal tief durchatmen. Ich habe mich gefühlt wie nach einer Achterbahnfahrt.
Seit Tagen schreibe ich nun an diesem Text hier, wühle mich wieder in die Tiefen der Story des Originals, müsste eigentlich nochmal Advent Children sehen und Crises Core spielen, um mein Wissen aufzufrischen, und sogar einen erneuten Blick auf Dirge of Cerberus werfen, aber zumindest Letzteres wird ganz sicher niemals passieren :D
Ich bin so ab-so-lut beeindruckt, wie Square es geschafft hat, einem Spiel, das wir seit über 20 Jahren in- und auswendig kennen, so viel neues Leben einzuhauchen und alles, was wir zu wissen glaubten, auf den Kopf zu stellen.
Noch eine Warnung vorab: Der folgende Text ist meine Interpretation der Dinge. Bei einigen bin ich mir recht sicher, bei anderen kann ich nur spekulieren. Aber natürlich kann sich auch alles als blanker Unsinn herausstellen. ^^
Ich bin gespannt, ob Ihr mir folgen werdet oder wo Ihr vehement widersprecht. :)
Kapitel 17
Gehen wir der Reihe nach vor:
Das Remake begann und gab mir genau DAS, was ich sehen wollte. Alle Charaktere reagierten so, wie ich es erwartet hatte. Sie waren so viel BESSER, als ich mir je hätte träumen lassen. Ich bemerkte kleine Änderungen (oder besser: kleine Korrekturen) in der Handlung und fand sie wirklich gut. Ich konnte alles, was ich sah, annehmen und mit dem verbinden, was ich am Original geliebt hatte. Alles war einfach großartig!
Bis ich Kapitel 17 erreichte.
Als ich mitansehen musste, wie Barret getötet und von den Moiren wiederbelebt wurde, da wurde mir ganz anders.
Ich sagte im Vorfeld: Wenn Square es wagen würde, elementare Dinge der FF7 Story zu ändern, wenn es daraus hinaus laufen würde, dass sie Aerith überleben lassen, um uns ein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende zu präsentieren, wie sie es mit den DLCs bei FF15 gemacht haben … dann würde ich nie, nie wieder ein Final Fantasy Spiel anfassen. Nie.
Und dann kam das Ding mit Barret. Uff. Für mich deutete in diesem Moment alles auf das hin, was ich befürchtet hatte. Sie schafften sich ihr Hintertürchen. Dafür waren also diese bekloppten Geister gedacht. Doch natürlich habe ich den Controller nicht auf der Stelle in die Ecke geschmissen – natürlich habe ich weiter gespielt. Und schnell erkannt, dass es so einfach, wie es sich in diesem ersten Moment darstellte, nicht ist.
Ganz im Gegenteil.
Die Moiren
Zuerst müssen wir verstehen, was die Moiren sind.
Kurz nachdem wir in Kapitel 2 das erste Mal auf Sephiroth treffen (woah – könnte er noch bedrohlicher aussehen? Ich glaube kaum …), begegnen wir auch den Moiren zum ersten Mal. Die komischen Geister, fliegende Kapuzen, die, wie wir von RedXIII in Kapitel 16 erfahren, in der deutschen Version Moiren heißen (was ich in in Bezug auf die etwas negativ konnotierten Schicksalsgöttinnen der griechischen Mythologie wunderbar passend finde), im englischen »Whisper« oder »Arbiters of Fate« genannt werden. Sie wurden bereits in den Trailern als neues Element vorgestellt, daher wollte ich natürlich unbedingt wissen, was es mit diesen Wesen auf sich haben könnte. Als ich ihnen im Spiel das erste Mal begegnete, hatte ich so viele Fragezeichen im Gesicht wie zuvor. Es war mir nicht klar, warum niemand außer Aerith sie sah, wo sie so plötzlich herkamen und was ihr Ziel war. Alles ein einziges Rätsel.
Schon die Frage der Sichtbarkeit lässt sich nicht ganz leicht beantworten.
Aerith ist in der Lage die Moiren zu sehen, als noch kein anderer sie wahrnimmt. Da auch sie nicht weiß, was das für Wesen sind, scheint es in der Szene am Loveless-Theater ihr erstes Aufeinandertreffen mit ihnen zu sein. Dass sie sie überhaupt sehen kann, könnte an ihrer Cetra-Abstammung und ihrer Verbindung zum Planeten liegen, dachte ich. Cloud mutmaßt später im Zug, dass es Aeriths Berührung war, die ihn dazu befähigt hat, die Wesen ebenfalls zu sehen, und das habe ich in diesem Moment so als Antwort akzeptiert.
Doch was ist mit Avalanche in Kapitel 4? Keiner von ihnen ist zu diesem Zeitpunkt mit Aerith in Berührung gekommen (wobei das nur mit Sicherheit auf Barret und Tifa zutrifft. Biggs hat eine Verbindung zum Waisenhaus, die Kinder dort kennen auch Jessie und Wedge. Wieso sollten die drei Avalanche Mitglieder also nicht auch Aerith kennen?). Gibt Cloud die Berührung seinerseits weiter, wie einen Virus?
Möglich, dies erklärt jedoch nicht, weshalb Rufus Shinra sie am Ende sehen kann, Tseng, der definitiv mit Aerith Kontakt hatte, jedoch nicht. Vielleicht benötigt es die Berührung durch eine Moira? Allerdings widerlegt dies die Szene in der Kirche, in der einer von Renos Gardisten beim Versuch, die gestürzte Aerith zu ergreifen, gegen eine Moira rennt und sich wundert, weshalb ihm der Durchgang versperrt ist. Nein, das ergibt alles keinen Sinn.
Lassen wir dies für einen Moment so stehen, ich komme später darauf zurück (siehe -> „Hojo, Rufus, Genesis & Co“). Denn viel wichtiger als die Frage, wer die Moiren sehen kann, ist folgende:
Was wollen die Moiren?
Wie Nanaki (Red XIII) in Kapitel 17 endlich erklärt, sind die Moiren die Hüter des Schicksals des Planeten. Sie wachen darüber, dass die Dinge so geschehen, wie sie vorgesehen sind. Man könnte sie also als Wächter der Original-FF7-Storyline betrachten, zumindest legt ihr Eingreifen dies nahe:
- Gleich die erste Szene versteht man glaube ich erst, wenn man weiß, was die Moiren tun. Auf den ersten Blick wirkt es, als würde Cloud am Loveless Theater auf Aerith aufmerksam, weil sie wild herumfuchtelt und sich vor etwas Unsichtbarem zu verteidigen scheint. Er sieht hin – Sephiroth erscheint. Clouds Aufmerksamkeit ist gewiss. Kennt man jedoch das Ende, dann erst wird deutlich: Die Moiren mussten hier sichergehen, dass Aeris bleibt und Cloud tatsächlich begegnet, der zuvor von Sephiroth in die kleinen Gassen gelenkt worden war.
- In Kapitel 4 wünschen sie Cloud (mit Sephiroths Stimme?!) süße Träume. Dadurch wird er vom 7. Himmel ferngehalten, wo die Whisper Jessie attackieren. Als Cloud von Tifa hinzugeholt wird, versuchen die Moiren die beiden aufzuhalten, und tatsächlich kommen sie zu spät um zu verhindern, dass Jessie stürzt: Sie kann an der nächsten Mission nicht teilnehmen -> Cloud muss sie ersetzen, und so können die Dinge weiter ihren korrekten Lauf nehmen.
- In Kapitel 8 verhindern die Moiren, dass Cloud Reno tötet und gleich darauf, dass Aerith von Reno und seinen Gardisten aufgegriffen wird.
- In Kapitel 12 verhindern die Moiren, dass Cloud zu früh auf den Stützpfeiler gelangt, was eventuell zur Rettung von Biggs und Jessie geführt und ganz vielleicht sogar die Sprengung der Platte verhindert hätte.
- In Hojos Labor greifen sie ein, als der Wissenschaftler Cloud zu früh zu viel über seine Vergangenheit verraten will.
- Und ihre deutlichste Tat, der Moment in dem sich die Tragweite ihrer Handlungen endlich voll erfassen lässt: Sie erwecken Barret wieder zum Leben, nachdem Sephiroth ihn getötet hat. Dieser Tod war nicht vorgesehen. »Das Schicksal scheint stärker als der Tod«, sagt Nanaki hier.
Klar ist also, die Moiren sind weder gut noch böse. Sie retten nicht Barret, sondern bringen in Ordnung, was so nicht vorgesehen war. Sie beschützen Reno nicht, weil sie auf seiner Seite stehen, sondern weil sie den Lauf der Dinge bewahren. Andernfalls hätten sie ihm sicherlich auch Aerith überlassen.
Anfangs hatte ich das Gefühl, Sephiroth habe in gewisser Weise die Kontrolle über die Moiren, weil Cloud erst auf Sephiroth und unmittelbar danach das erste Mal auf die Moiren traf. Als ich dann in Kapitel 4 seine Stimme durch sie Flüstern hörte, fühlte ich mich bestätigt.
Doch daran glaube ich heute nicht mehr. Vielleicht ist das Flüstern nicht einmal seine Stimme. Wenn doch – möglicherweise beobachtet er bloß die Handlungen der Whisper um zu verstehen, wie sie funktionieren, und flüstert dazu in Clouds Kopf. Vielleicht möchte er, dass Cloud eine Verbindung von ihm zu den Moiren zieht, damit auch Cloud sie als Bedrohung wahrnimmt – und für ihn diese lästige Einschränkung beseitigt. Wie dem auch sei. Ich vermute, dass Sephiroth in Kapitel 2 noch gar nicht über die Moiren im Bilde war. Sein Plan war, das Aufeinandertreffen von Cloud und Aerith zu verhindern, weshalb er Cloud fort vom Theater und in die Gassen lenkte. Die Moiren ließen dies zu, hielten im Gegenzug jedoch Aerith so lange in der Loveless-Street fest, bis Cloud (verspätet) dort eintraf. Dass Sephiroth dann neben Aerith erschien und Cloud bedrohte, könnte ein weiterer Versuch gewesen zu sein, Cloud zu verjagen. Es wäre ihm auch gelungen, hätte Aerith Cloud da nicht bereits angesprochen.
Sephiroth bemerkt also in Kapitel 2, dass die Moiren sich zwischen ihn und seine Pläne stellen. Er muss sie loswerden …
Es ist Sephiroth, der uns glauben macht, dass wir uns dem Schicksal des Planeten entgegenstellen müssen. Mehr noch, er WILL, dass wir genau das tun. Er kontrolliert nicht mehr nur Cloud. Er will die gesamte Zukunft kontrollieren. Doch wozu?
Der Wille des Planeten vs Sephiroths Wille
Im 1997er-Original wurde erklärt, dass der Planet einen eigenen Willen habe, der dafür sorge, ihn vor allem Unheil zu schützen. Wir wissen, dass der Planet die Weapon geschaffen hat, nachdem Jenova, »Das Übel aus dem All«, den Planeten infizierte. Wir wissen auch, dass der Planet Heilig und Meteor schuf (ob auch bei Jenovas Eintreffen oder ob das schon lange vorher geschehen ist, ist meines Wissens nicht belegt), zwei gegensätzliche Substanzen, die beide zu seinem Schutz gedacht sind, jedoch auf ganz unterschiedliche Weise wirken. Beide Substanzen gab er in die Hände der Cetra. Meteor, die absolute Zerstörung, wurde im, bzw. als Tempel des alten Volkes versiegelt, Heilig bei den Cetra von Generation zu Generation weitervererbt und befindet sich in Aeriths Besitz.
Das oberste Ziel des Planeten ist, das Leben und den Lebensstrom, den »Kreislauf des Lebens«, zu bewahren. Jenova, die dem Planeten sein Leben und seine Energie entziehen wollte, ist für ihn also die ultimative Bedrohung. Sephiroth, der (kurz gesagt) Jenovas Ziele übernommen hat, und nun selbst ein gottgleiches Wesen werden will, nimmt in Final Fantasy VII ihren Platz ein. Dabei schlug die Verteidigung des Planeten fehl:
Die Weapon, die wieder erwachten, als Sephiroth den Meteor rief, konnten ihn unter der Energiebarriere des Nordkraters nicht wahrnehmen, und richteten ihren Zorn auf die Städte Junon und Midgar. Sephiroth missbrauchte Meteor und blockierte Heilig, weshalb Aerith sich mit dem Planeten verband und den Lebensstrom selbst zur Unterstützung gegen Meteor rief. Nur gemeinsam waren Aerith, Heilig und der Lebensstrom in der Lage, den Meteor zurückzudrängen, und im Grunde war dies genau nach Sephiroths Plan. Der Lebensstrom, der seine gesamte Kraft aufwandte, um den Planeten vor Meteor zu schützen, war schließlich genau das, was er absorbieren wollte. Doch Aerith hatte er vermutlich nicht mit einkalkuliert …
Auch mit Clouds (mentaler) Stärke hat Sephiroth nicht gerechnet. Seine kleine Marionette hatte ihn besiegt. Sephiroth konnte den Lebensstrom nicht in sich aufnehmen, er befand sich in ihm, doch aufgelöst und zersplittert. Dennoch war der Wille der Jenovazellen zur Wiedervereinigung, zur Reunion, weiter stark. Die Zellen wucherten im Lebensstrom und breiteten sich durch ihn in ganz Gaia aus, verseuchten die Welt und unzählige Menschen mit dem Geostigma-Virus, durch das Sephiroth in Advent Children versuchte, zurückzukehren.
Auch hier nutzte Aerith am Ende wieder die Kraft von Heilig, um den Planeten zu reinigen. Was mit Sephiroth geschah, ist (mir) an dieser Stelle nicht klar (ich muss den Film nochmal sehen ^^‘), es ist aber anzunehmen, dass er sich noch immer im Lebensstrom befindet.
Noch später, in Dirge of Cerberus, bringen Hojos Machenschaften den Planeten dazu, seine letzte, ultimative Waffe zu rufen: Omega. Omega ist nicht wie die anderen Weapon dazu da, den Planeten zu schützen; seine Aufgabe ist es, alles Leben, das zuvor von Chaos (Vincent) in den Lebensstrom gebracht werden sollte, durch das Weltall in den Kosmos zu transportieren.
In Dirge of Cerberus heißt es (in etwa) über Omega: »Wenn seine Zeit gekommen ist, kehrt der Planet in den Kosmos zurück. Omega sammelt alles Leben und führt es ins Meer der Sterne, wo eine Reise in unbekannte Welten beginnt.«
Faktisch bedeutet dies das Ende des Planeten. Er bliebe als lebloser Stein im All zurück, während er seine Seele, den Lebensstrom, zuvor in einen neuen Kreislauf integriert und so in Sicherheit gebracht hätte.
Im Remake zeigt Sephiroth Cloud genau dies. Am Ende der Welt sehen beide in der Ferne eine Galaxie oder einen Sternenhaufen im Weltall, und Sephiroth sagt: »Auch unser Planet soll einst ein Teil dessen werden«. Hier spielt er direkt auf den Willen des Planeten und Omega an. Doch »Ich will nicht verschwinden. Ich will dich nicht auslöschen.« Wer »dich« ist – es kann der Planet gemeint sein, Cloud selbst oder auch Jenova – bleibt unklar.
Was also will Sephiroth? Was bedeutet es, wenn er sagt »er will nicht verschwinden«? Sephiroth genügt es nicht, Teil eines Lebenskreislaufes zu sein. Er will die Kontrolle über den Planeten. Er will das gottgleiche Wesen werden, den Lebensstrom in sich aufsaugen und mit dem Planeten als Schiff zum nächsten Reisen, um auch dort alles Leben, alle Energie zu absorbieren und weiter zu wachsen. Sephiroth will ewig leben, nie in Vergessenheit geraten und alles sein. Im Prinzip will er ähnlich wie Omega sein. Doch nicht um ein Teil des Kosmos zu werden: sondern um ihn zu verschlingen. Dass er als Teil eines großen Ganzen in den Kosmos eingeht, kann er unmöglich zulassen. Er IST das große Ganze.
Remake – Sephiroths Kampf gegen das Schicksal
Am Ende der Schnellstraße folgen Cloud und die anderen Sephiroth durch das Portal in die Singularität. Dort nimmt die Gruppe den direkten Kampf gegen die Moiren auf, die sich zu einem gigantischen Wesen, Praeco-Moira (Whisper-Harbinger im englischen – Harbinger wurde Jenova in der Compilation wiederholt genannt), manifestiert haben. Direkt angreifen lässt es sich nicht, da drei kleinere Moiren (Rosso-Moira, Verde-Moira & Giallo-Moira) schützend vor ihm stehen, die es zuerst zu besiegen gilt. Die Analyse verrät, dass wir gegen Manifestationen aus der Zukunft kämpfen, die versuchen, die Zukunft zu schützen, die ihnen Gestalt gibt.
Das erste, was ich später irgendwo las, war, dass die drei kleinen Moiren stellvertretend für Barret, Cloud und Tifa stünden. Denn – wie sie – seien sie Schwertkämpfer, Faustkämpfer und einer mit Gewehrarm(en). Doch für mich klang das nicht plausibel. Die drei haben mich zu keiner Zeit an meine Charaktere erinnert. Sie kämpften ganz anders. Und was sollte die Farbe und die Verbindung zu den Elementen Feuer, Luft und Blitz?
Ich besiegte die drei – und Bahamut-Moira erschien.
Und das war der Moment, in dem ich es wusste:
Nein, wir kämpften nicht gegen das Schicksal unserer drei Charaktere. Wir kämpfen in der Tat gegen Manifestationen der Zukunft. Einer fernen Zukunft, weiter noch, als Final Fantasy VII reicht.
Wir kämpfen gegen die drei Advent Children. Kadaj (Rosso), Loz (Verde) und Yazoo (Giallo). Die Advent Children stellen sich uns in den Weg, hier, am Scheideweg des Schicksals, wie Aerith sagt. Sie verteidigen ihr Dasein. Denn sie können nur existieren, wenn Final Fantasy VII so endet, wie es endete: mit Sephiroth überall im Lebensstrom.
Und spätestens hier wird ganz deutlich: FF7R ist KEIN Remake in dem Sinne, den wir dahinter vermutet haben. Wir spielen nicht »das Final Fantasy VII Remake«, sondern ein Sequel »Final Fantasy VII – Remake«. Es ist Sephiroths Remake, sein Versuch, sein Schicksal, seine Niederlage, abzuwenden. Er will nicht in den Kosmos eingehen. Und um dieses Ziel zu erreichen, nutzt er all das Wissen über die Zukunft, das ihm durch den Lebensstrom zuteilwurde. Mit den Moiren hat er an dieser Stelle nicht gerechnet; sie verhindern sein Eingreifen. Also muss er UNS dazu bringen, dies zu ändern:
»Ich brauche Deine Hilfe, Cloud.«
Woher weiß Sephiroth, was geschieht?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Lebensstrom.
Der Lebensstrom gebiert alles Leben, und alles Leben kehrt mit all seinem Wissen in ihn zurück. Das heißt, in dem Moment, in dem Sephiroth in Advent Children (endgültig?) unterlag und in den Lebensstrom einging, wurde auch das Wissen über seine Niederlage Teil des Lebensstroms. Doch Sephiroth ist bereits seit vor den Geschehnissen in FF7 Teil des Lebensstroms. Er ist schon während des Nibelheim-Vorfalls von Cloud hineingestoßen worden. Er bezog schon damals all sein Wissen aus ihm (zB. über die dunkle Materia Meteor). Daher kann in dem Moment, in dem das Wissen über sein Ende dem Lebensstrom zugefügt wurde, auch seine damalige Existenz darauf zugreifen. Der Lebensstrom ist IMMER und enthält alles Wissen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Handelt es sich bei Remake-Sephiroth also um einen Zeitreise-Sephiroth aus der Zukunft? Nein, ich glaube nicht, zumindest nicht im körperlichen Sinne. Es ist der identische Sephiroth, in der gleichen Zeit, wie der aus FF7. Nur dass er »jetzt«, »nachdem« FF7 und Advent Children und Dirge of Cerberus und viele andere Dinge, bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem Omega den Lebensstrom unwiederbringlich in den Kosmos trägt, geschehen sind, auch über das Wissen darüber verfügt. Sephiroth gelangte während des Nibelheim-Vorfalls in den Lebensstrom und sah die gesamte Zukunft des Planeten bis hin zu seinem Ende. (An dieser Stelle möchte ich ergänzen, dass jetzt, nach Erscheinen des Ultimania Guides, mehrfach auf den Unterschied in Sephiroths Sprechweise (watashi vs ore) hingewiesen wurde, eine Feinheit, die bei der Übersetzung leider gänzlich flöten geht. Dies könnte bedeuten, dass Sephiroth »am Ende« wieder »gut« wird und zu seiner Vor-Nibelheim-Form zurückfindet. Aber … wirklich? Ja, ein netter Twist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Square DEN ikonischen Bösewicht schlechthin so einfach rehabilitiert. Es könnte auch einfach bedeuten, dass es sich am Ende des Remakes um den WAHREN Sephiroth handelt, der nicht länger Jenovas Willen unterworfen ist. Und irgendwie würde ich an diesem Punkt auch gern Genesis ins Spiel bringen, aber über den sprechen wir weiter unten -> Siehe Hojo, Rufus Genesis & Co.)
Zurück zum Lebensstrom. Wir müssen dafür davon ausgehen, dass Zeit IMMER ist. Ich bin kein Physiker, ich kann das nicht vernünftig erklären. Aber ich hoffe, Ihr wisst, was ich meine.
Ich schätze, dass auch die Cetra schon immer über Wissen von der Zukunft verfügten, sie sich aber niemals angemaßt haben, in den Lauf der Dinge einzugreifen.
Sephiroth hat diese Skrupel nicht. Und dass Sephiroth es nun wagt, von seinem Wissen Gebrauch zu machen und in das Schicksal einzugreifen, ruft die Moiren auf den Plan. Der Planet entsendet die Wächter des Schicksals, die verhindern sollen, dass Sephiroth (oder jemand anders) seine und damit aller Zukunft ändert.
Doch er kann sie nicht besiegen – sein Körper befindet sich im Nordkrater. Also tut er das, was er schon immer am Besten konnte: Er beginnt seine Marionetten zu nutzen und alle in seinem Sinne zu manipulieren …
Aber er manipuliert nun nicht mehr nur Cloud – er manipuliert die Spieler, er manipuliert uns. Er bringt uns dazu, die Dinge zu tun, die er nicht selbst tun kann. Wir sind mitten in seine Falle getappt. Wir haben genau das getan, was Sephiroth, der größte Puppenspieler aller Zeiten, von uns wollte: Wir haben die Wächter des Schicksals für ihn beseitigt.
Doch es gibt Hoffnung! Denn: Wenn der Lebensstrom und Sephiroth über zukünftiges Wissen verfügen – gilt Gleiches für Aerith.
Zukunft und Schicksal
Schon im ersten Spieldurchlauf fiel auf: Es wird sehr häufig über das Schicksal geredet und – Aerith weiß verdammt viel.
Spielt man dann mit dem Wissen um das Ende ein zweites Mal – wow. Aerith weiß nicht nur viel. Aerith weiß ALLES!
Ich habe Maximilian_Dood im Twitch-Stream von einer Theorie reden hören, in der jemand vermutete, dass Aerith, in dem Moment, in dem sie im Intro mit dem Lifestream spricht, dasselbe Wissen erhält, über das Sephiroth verfügt. Und ich finde das sehr plausibel! Es bringt für mich etwas mehr Licht in die fragwürdige erste Szene am Loveless-Theater, in der man nicht genau weiß, was die Moiren und Sephiroth da eigentlich treiben. Nähmen wir an, Aerith erhält in diesem Moment ihr Wissen über die Zukunft, sie erschrickt und läuft aus der Gasse. Vielleicht, um an diesem Punkt selbst in die Zukunft einzugreifen? Um aus der Loveless-Street zu flüchten und Cloud so niemals zu begegnen? Unabhängig davon ob sie fliehen wollte oder nicht, die Moiren halten sie dort fest, bis das geschieht, was geschehen muss; bis sie auf Cloud trifft.
Das könnte auch der Grund sein, weshalb sie Cloud mit so auffallend weit aufgerissenen Augen anstarrt, als sie ihn entdeckt (und Sephiroth sich in Clouds Kopf an ihr vorbei schiebt). Als ich die Szene zum ersten Mal sah, dachte ich, sie sähe Zack in ihm und erstarrt deshalb. Aber darum geht es hier vermutlich gar nicht. Sie entdeckt Cloud und in diesem Augenblick wird ihr klar, dass es zu spät ist. Dass ihr Schicksal mit diesem Moment und dieser Begegnung verknüft ist. Sie kann nicht mehr fliehen, ihrer Bestimmung nicht mehr entkommen.
Das Spiel trifft verschiedene Aussagen über das Schicksal:
(Liste wird ergänzt, ich hab nicht alles mitgeschrieben ^^‘)
- Am Ende von Kapitel 2 sagt Cloud zu Barret: »Wir sind alle wie dieser Zug. Unser Weg ist uns vorherbestimmt.«
- In Kapitel 11 reden Aerith und Tifa über den Absturz der Platte von Sektor 7. Tifa fürchtet sich, doch glaubt auch, dass Shinra diese Drohung unmöglich ernst meinen kann. Als Aerith darauf etwas verhalten reagiert, fragt Tifa: »Aerith! Weißt Du etwa mehr?«
Woraufhin Aerith erschrickt und einer Antwort ausweicht. Etwas später sagt sie zu Tifa: »Wir können die Zukunft noch ändern. Du musst nur fest daran glauben.«
Doch Tifa ist nicht überzeugt. »Ach so … Wenn Du meinst …« - »Das Schicksal scheint stärker als der Tod«, sagt Nanaki in Kapitel 13, nach Barrets Wiederbelebung.
- Und in der Singularität verkündet Aerith: »Die Zukunft ist offen.« Und in diesem Moment ist das vermutlich richtig.
Doch selbst wenn sich der Lauf der Dinge nach der Vernichtung der Moiren ändern lässt – bedeutet es, dass man seinem Schicksal entkommen kann? Das werden die nächsten Spiele zeigen müssen. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich darüber keine velässliche Aussage treffen.
Fakt ist jedoch, dass Aerith um ihr Schicksal weiß, das wird im Spiel sehr schnell klar. Vielleicht schon in Kapitel 2 (s.o.), spätestens aber in Kapitel 8, nach der Begegnung mit dem schwarzgeleideten Mann mit der tätowierten Nr. 2, nach der Cloud Aerith auf Sephiroth anspricht. Als er ihr seine Vermutung eröffnet, dieser sei noch am Leben … ihre Reaktion, ihr gesenkter Blick … sie weiß genau, was das bedeutet.
Besonders eindrucksvoll fand ich die Traum- bzw. Lebensstrom-Unterhaltung der beiden in der optionalen Aerith-Szene in Kapitel 14: Alles was sie Cloud hier mitteilt, dass sie die Zeit mit ihm genossen hat, dass es wichtig ist, das Leben zu genießen und dass sie nicht möchte, dass er kommt, um sie zu retten … all diese Dinge sagt sie ihm im Wissen um die Geschehnisse in Final Fantasy VII Original. Sie spricht hier nicht von dem einen Tag mit Cloud in Sektor 5 und 9, mehr Zeit haben sie im Remake bis hierhin gar nicht miteinander verbracht. Sie meint die Reise, die beide zusammen erleben werden. Durch das Wissen im Lebensstrom erinnert sie sich bereits daran. Sie spricht Cloud schon jetzt Trost zu und will, dass er sich später daran erinnert, damit es eben nicht zu „Emo-Cloud“ in Advent Children kommt.
»Ich werde mich daran erinnern,« verspricht Cloud (im Englischen. »Merk ich mir« auf Deutsch. Hier finde ich das Englische eindringlicher).
»Gut.« Aerith nickt ernst.
Auch dass sie ihm rät, sich nicht in sie zu verlieben, da seine Gefühle Einbildung wären (ich glaube ja, hier spricht Aerith vorallem zu den Spielern ;) ), geschieht im Wissen um zukünftige Ereignisse. Durch den Lebensstrom kennt sie den wahren Cloud bereits, sein noch verschlossenes Unterbewusstsein und seine wahren Gefühle.
War FF7 das »schlechte Ende«?
Auch das habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, und ich glaube, die Ursache für diese Annahme liegt in einer ungenauen englischen Übersetzung. Ich glaube, das deutsche Übersetzer-Team hat hier sauberer gearbeitet, mir ist schon so viel Kleinkram aufgefallen … Leider konnte ich bisher noch keine japanischen Subs in die Finger bekommen, um irgendwas zu konkretisieren (wer sie hat, bitte immer her damit!) und überhaupt bin ich eigentlich schon viel zu lange raus, um irgendwas Verlässliches zur Übersetzung beizutragen. Aber man hat ja so seine Quellen ;) (Xelliiii ^_^) …
Als die Gruppe den Ersten der drei kleinen Advent Children Whisper, bzw. Moira besiegt, schwirren diese Lichtkreise über die Köpfe unserer Charaktere und wir haben Teil an verschiedenen Visionen, zuerst an einer Szene aus dem Ende von Final Fantasy VII, die genauso aber auch in AC zu sehen war: Wir sehen Nanaki, der 500 Jahre später mit seinem Nachwuchs auf die überwucherten Ruinen Midgars zurennt.
Barret fragt nach der Vision: »Was war das gerade?«
Und Nanaki antwortet: »Die Realität, die wir zu zerstören ersuchen«.
Im Englischen: »A glimpse of tomorrow if we fail here today.« – »Ein flüchtiger Blick auf morgen, wenn wir heute hier versagen.«
Streng genommen sind beide Aussagen korrekt. Doch die Wertung, die dem Wort „versagen“ inne ist, macht hier den Unterschied.
Folgen wir der englischen Übersetzung, dann ja: Könnte es bedeuten, dass FF7 das schlechte Ende war. »Wenn wir heute versagen, die Moiren nicht besiegen, sieht so unsere (düstere) Zukunft aus«. Falsch ist das nicht. Denn in FF7 OG haben wir die Moiren nicht besiegt (weil wir sie nicht bekämpft haben) und die Vision WAR dann auch Teil der Zukunft. Über die Bedeutung der Szene gab es wenn ich mich recht entsinne unterschiedliche Aussagen. Ich hatte sie immer so verstanden, dass der Planet sich 500 Jahre später von den Menschen entledigt hat, aber mit naturverträglicheren Kreaturen wie Nanakis Spezies weiterhin existiert.
Doch schauen wir uns die deutsche Übersetzung an: »Die ist die Realität, die wir zu zerstören suchen.« = »Das, was wir da gerade gesehen haben, wird nicht mehr existieren, wenn wir die Moiren besiegen.«
Und das halte ich für korrekt. Wenn wir die Moiren besiegen, wer wird die Handlung des Originals dann noch schützen? Niemand kann dann noch garantieren, dass es die Advent Children je geben wird. Niemand garantieren, dass in 500 Jahren überhaupt noch Leben im Planeten steckt.
Im Kontext ergibt das für mich mehr Sinn, als die englische Variante (nochmal – hat jemand den japanischen Originaltext? ^^‘), denn wenn FF7 das (für uns) schlechte Ende gewesen wäre, wieso sollte Sephiroth sich dann die Mühe machen, es zu ändern? Ein schlechtes Ende für uns sollte doch ein gutes für ihn bedeuten, oder nicht? Darum – wenn wir nun seinem Weg folgen … könnte das Ergebnis dann nicht noch deutlich schlechter ausfallen als bisher? In diesem Punkt bin ich mir ziemlich sicher. ^^‘
Wir sollten uns an dieser Stelle fragen, was ein schlechtes Ende eigentlich ist?
Natürlich zeigt Advent Children keine rein rosige Zukunft, aber es zeigt eine Zukunft, in der Sephiroth ein weiteres Mal geschlagen werden konnte und in der Heilig den Planeten vom Geostigma reinigt. Ein endgültiger Sieg wird auch das nicht gewesen sein. Aber konnte Sephiroth sein Ziel, ein Gott zu werden, erreichen? Ich denke nicht. Denn am Ende fürchtet er noch immer, mit dem Planeten in den Kosmos einzugehen (Omega). Und das entspricht definitiv nicht seinem Wunsch.
Doch genau das sieht der Kreislauf des Lebens eben vor.
Als Aerith vor Betreten der Singularität sagt, dass Sephiroth falsch liege, dass er sich nicht um den Planeten, sondern nur um sich selbst sorge – da spricht die Cetra aus ihr. Aerith weiß um den Lebensstrom und sie weiß auch, dass alles Leben einmal endet.
»Jeder Mensch muss einmal sterben«, sagt sie zu Cloud in ihrer Szene in Kapitel 14. Natürlich bezieht sich das in diesem Moment vor allem auf ihren eigenen Tod, doch das ändert nichts daran, dass sie tatsächlich weiß, dass alles einmal enden muss. Auch der Planet. Nicht nur das Leben auf ihm unterliegt einem Kreislauf, auch der Planet selbst ist Teil eines größeren Lebensstroms. Und
«Wenn seine Zeit gekommen ist, kehrt der Planet in den Kosmos zurück. Omega sammelt alles Leben und führt es ins Meer der Sterne, wo eine Reise in unbekannte Welten beginnt.«
Das, was dem verblendeten Sephiroth wie das Auslöschen seiner Existenz vorkommt – Aerith weiß, dass genau dies der Lauf der Dinge ist. Das es eben kein »schlechtes Ende« ist, sondern unser aller Schicksal.
Alles ist offen
Das Schöne an dieser Stelle: Alles ist wieder offen. Das Ganze bietet so viel Raum zur Spekulation und Interpretation, dass es unmöglich ist, vorherzusagen, was als nächstes geschehen wird. Es kann alles noch (viel!) schlimmer werden, wenn Sephiroth sich so richtig ins Zeug legt. Er hat Clouds Stärke »damals« deutlich unterschätzt. Den Fehler wird er nicht wieder begehen.
Aber ja, vielleicht kommen wir sogar zu einem besseren Ende. Wir haben die Wächter des Schicksals besiegt. Wir haben die Original-FF7-Storyline besiegt. Und Aerith hat uns verraten, was dahinter liegt: »Freiheit. Eine furchteinflößende Freiheit, endlos, wie der Himmel.«
Eine Zukunft, in der keiner mehr weiß, was geschehen wird. Sie könnte strahlender werden als die Advent Children Zukunft, und ja, ich würde es den Charakteren wünschen.
Was bringt Teil 2?
Zunächsteinmal wird der nächste Teil sicherlich nicht »Remake« heißen. Das, was mich seit der Präsentation des Covers wunderte – Warum zum Henker heißt es »Remake«, wenn es nur der Midgar-Teil ist? Warum nicht »Remake – Part 1« oder »Remake (Midgar)« oder so? -, ist nun offensichtlich. Der nächste Teil wird einen anderen Namen tragen. Ich vermute ja so etwas wie »Reborn«. Und der letzte Teil dann »Reunion« oder so, aber das ist total spekulativ und auch unwichtig.
Interessanter ist die Frage: Was bringt uns Teil 2? Wird er genau so ablaufen, wie das Original? Nein, GENAU so sicherlich nicht. Denn es haben sich Dinge geändert. Doch wird er gänzlich neu sein? Auch das glaube ich nicht. Ich denke, die Handlung wird sich im Verlauf noch immer stark an dem orientieren, was wir aus dem Original kennen. Wir werden nach Kalm gehen und über Clouds (und Zacks) Vergangenheit sprechen. Wir werden Nibelheim besuchen, Gongaga, Corel und viele Orte mehr, die wir kennen und lieben. Doch nicht immer wird sich alles haarklein an den Ablauf des Originals halten. Denn
»Die Zukunft ist offen«.
Und auch wenn ich ein großer Fan der FF7 Storyline bin – liebe ich den Gedanken. Wenn Square so weitermachen, wie sie im Remake begonnen haben, dann haben sie (mal wieder) mein vollstes Vertrauen. Sie haben gerade bewiesen, wie liebevoll und vorsichtig sie alles behandeln. Also werde ich mich auch während der »ungewissen Reise« in ihre Hände begeben und darauf vertrauen, dass sie weiter so vorgehen wie bisher, dass sie das Original ehren werden.
Und obwohl »Remake« nun eine veränderte Geschichte erzählt, negieren sie damit das Original nicht. Es ist eindeutig, dass FF7 bereits so geschehen ist, wie es geschehen ist. Andernfalls wüssten Sephiroth und Aerith nicht all die Dinge, die sie zweifelsohne wissen. Und dies bedeutet nicht nur für das Spiel, es bedeutet auch für die Entwickler viel Freiheit.
Und es führt uns zu verschiedenen Fragen. Eine davon ist meine oben schon angesprochene Angst, die sich im Verlauf des 17. Kapitels in mir manifestierte:
Wird Aerith überleben?
Ich wiederhole mich: Ich habe von vornherein gesagt, wenn sie das Spiel dahingehend verändern, dass Aerith überlebt, dann wird dies das letzte Final Fantasy sein, dass ich jemand angefasst habe. Ich habe die Nase voll von alternativen »und es lebten alle glücklich bis an ihr Ende«-Enden. Ich MAG Tragik, vor allem, wenn sie einen Sinn ergibt. Ja, wenn Du um das Schicksal der gesamten Welt kämpfst, dann ist es möglich, dass dabei tatsächlich jemand draufgeht. Verdammt nochmal. ^^‘
Aber das Schöne ist nun: Das hier IST ja kein Remake. Square greift nicht einfach in die alte Geschichte ein, es ist Sephiroth, der dies versucht. Selbst wenn Aerith überleben sollte – ich könnte darüber nicht böse sein (sofern sie es denn vernünftig erzählen), denn es würde nichts am Original ändern. Wenn die Gruppe diesmal einen Weg findet – dann herzlichen Glückwunsch. Meinen Segen haben sie.
Glaube ich, dass Aerith überlebt? Definitiv nein.
Warum nicht? Ganz einfach. Aeriths Tod ist der zentrale Punkt der Geschichte. Sie ist die letzte Cetra, die Einzige, die Heilig aktivieren kann. Gut, das konnte sie auch lebend. Doch in Final Fantasy VII reichte dies nicht aus. Aerith musste aus dem Lebensstrom heraus dafür sorgen, dass er Heilig im Kampf gegen Meteor unterstützt. Aerith ist im Lebensstrom so etwas wie das Gegengewicht zu den dunklen Sephiroth- bzw. Jenova-Zellen, die ihn verseuchen und okkupieren wollen. Aerith ist die letzte Bastion, die zwischen Sephirtoh und seinem Sieg steht. Deshalb darf Sephiroth eigentlich nicht zulassen, dass sie stirbt. Ihr Tod war seine Niederlage.
Sie war auch diejenige, die Clouds Geist nach dem finalen Kampf gegen Sephiroth im Lebensstrom wieder in seinen Körper zurückführte. Ich bin nicht sicher, ob dies ohne sie hätte geschehen können. .
Wir dürfen einfach nicht aus den Augen verlieren, dass es nicht Aerith oder der Spieler ist, der hier den Reboot der Geschichte versucht. Es ist Sephiroth (*murmelmurmelGenesismurmel*). Und egal was Sephiroth möchte, kann nur schlecht für den Planeten sein – auch wenn es Aerith vielleicht das Leben rettet. Ich glaube, Square wird alles daran setzen, uns glauben zu machen, dass wir sie retten können, nur um ihren Tod dann noch schwerwiegender zu inszenieren. Vermutlich erreichen wir den Ancient Tempel und verlassen ihn gemeinsam mit ihr, nur um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu verlieren. Besonders dramatisch wäre natürlich, wenn es bis zum Ende scheint, als könne sie überleben, bis wir begreifen, dass wir damit Sephiroth in die Hände gespielt haben. Und Aerith dann Cloud bittet, sie zu töten … *hachseufz* Drama. Aber ja, so in etwa stelle ich mir das vor (siehe -> 7 Sekunden).
Ray Coffmen hatte die phantastische Idee, dass es am Ende sogar Zack sein könnte, der Aeris tötet – das wäre sogar noch eine Ecke genialer! In diesem Szenario könnte Sephiroth dann wirklich Clouds Stärke brauchen, um sich Zack entgegenzustellen, und um Aerith zum Erreichen seiner Ziele zu beschützen. Glaube ich daran? Nein. Aber … wer weiß? Es wäre in jedem Fall auch eine großartige Geschichte ^^
7 Sekunden
Nach seinem Sieg über die Moiren und den Advent Children Sephiroth, reist Cloud durch das Wurmloch ans Ende der Welt, wo die beiden sich wieder gegenüberstehen, genau so inszeniert, wie im Final Fantasy VII Original. Die Musik, die Kameraführung, alles ist identisch mit dem (mentalen) Kampf, den beide bereits ausgefochten haben.
Doch bevor es zum Kampf kommt, hält Sephiroth Cloud davon ab, eine weitere Vision zu haben. »Vorsicht. Das, was jetzt vor uns liegt, existiert noch nicht«. Dann zeigt er Cloud den Sternenhaufen und spricht von Omega bzw. vom erweiterten »Circle of Life«, davon, dass der Lebensstrom, die Seele allen Lebens des Planeten, Teil des Kosmos werden wird, wenn sein Ende bevorsteht. Doch Sephiroth will nicht enden. Und »Ich will Dich nicht auslöschen.« Ich vermute, dass er hier vom Planeten, bzw. dessen physischer Hülle, spricht (siehe »War also FF7 das »schlechte Ende«?« und »Der Wille des Planeten vs Sephiroths Wille«), es könnte aber auch schlicht Cloud gemeint sein, denn im Anschluss bittet er diesen, sich mit ihm gemeinsam gegen das Schicksal zu stellen. Cloud lehnt ab und die beiden kämpfen gegeneinander.
Danach verrät Sephiroth: »Nur noch 7 Sekunden bis zum Ende. Aber es ist nicht zu spät. Die Zukunft … entscheidest Du, Cloud.«
Ich glaube, es war auch im Stream bei Maximilian_Dood, als über die Theorie gesprochen wurde, dass es sich hier um die (exakt) sieben Sekunden handelt, die Sephiroth im Original benötigt, um auf Aerith niederzustürzen und sie zu töten. Max sagte, er glaube nicht an die Theorie und – ich glaube sie auch nicht. Dennoch ist es eine coole Idee. Mir war z.B. überhaupt nicht klar, dass diese zentrale Szene exakt 7 Sekunden dauert. Wieder was gelernt. ^^ Doch die Theorie vergisst, dass, wenn Sephiroth möchte, dass Aerith lebt – er es einfach unterlassen könnte, sie zu töten. Da es keine Whisper mehr gibt, wird auch niemand kommen und darauf achten, dass die Dinge tatsächlich so geschehen.
Außerdem sagt Sephiroth deutlich, dass es um die sieben Sekunden vor dem Ende geht. Vermutlich also die 7 Sekunden, bevor der Meteor einschlägt. Und in diesen 7 Sekunden wird Cloud (oder sogar der Spieler?) eine Entscheidung treffen müssen.
Mein erster Gedanke dazu war:
Aerith lebt zu diesem Zeitpunkt noch und Cloud muss sich entscheiden, ob er sie oder den Planeten rettet.
Doch 100%ig schlüssig ist das nicht. Denn tötet Cloud Aerith, könnten die Geschehnisse noch immer in Richtung der AC-Handlung verlaufen. Holy und der Lebensstrom halten den Meteor auf, Sephiroth geht in den Lebensstrom über und kehrt durch die Advent Children zurück. Und wenn es das ist, was Sepiroth gewollt hätte, nun, dann hätte er gar nicht ins Schicksal eingreifen müssen. Aber sicher gibt es hier weitere Variabeln, die ich übersehe. Immerhin haben wir noch mindestens ein Spiel vor uns.
Rettet Cloud sie jedoch, wäre Heilig ohne die Kraft des Lebensstroms zu schwach, und Meteor würde den Planeten auslöschen. Möglicherweise vertraut Sephiroth darauf, dass dann ausschließlich der Lebensstrom den Planeten rettet und er ohne eine störende Aerith in ihm wüten kann? Klingt mir persönlich zu unsicher, um die Zukunft meiner erhofften gottgleichen Existenz daran zu ketten.
Aber was, wenn der Lebensstrom nicht eingreift? Was geschieht dann? Nehmen wir an, dann träte Omega in Kraft? Dann hätte Sephiroth ebenfalls verloren und würde mit allen anderen, auch mit unseren Charakteren und allem Leben auf dem Planeten Teil des Kosmos werden.
Würde mir dieses Ende gefallen? Nicht so richtig. Aber es würde sich mit dem Geschehen von Final Fantasy XIII – Lightning Returns decken, in dem Lightning als »Erlöserin« die Seelen der Menschen (ähnlich wie Chaos in FF VII DoC, nur halt nicht so düster) in den Lebensstrom und nach dem Ende der Welt in die nächste Daseinsstufe führt (korrigiert mich, wenn ich mich täusche, ich habe schon in FF13-2 die Lust an der Geschichte verloren …). Mir persönlich ist das Ganze zu esoterisch und ich hoffe SEHR, dass Square nicht auch noch bei Final Fantasy VII diesen transzendenten Weg einschlagen wird. Denkbar wäre es dennoch – Aerith und Heilig mit Omega als Erlöser, die alles Leben auf dem Planeten ins Verheißene Land führen … (Sagte ich schon määh? :/ Bitte kein FF XIII-3-Remake -.-)
Hojo, Rufus, Genesis und Co.
Wie dem auch sei – beide Wege führen meines Erachtens nicht wirklich zu Sephiroths Sieg. Um zu gewinnen müsste er vermutlich Holy komplett zerstören und Aerith vom Lifestream fernhalten. Er wird aber sicher genug fiese Ideen haben, die ihn ans Ziel bringen können (siehe -> Tifa-Theorie). Seine neuen(?) Ziele zu erahnen, erscheint mir an diesem Punkt unmöglich. Es gibt so viele zusätzliche Variabeln, die in der Compilation zwar bekannt sind, in die ich aber zu wenig Einblick habe, da ich Crisis Core nur ein einziges Mal gespielt und weder Dirge of Cerberus noch Before Crisis beendet habe (shame on me ^^‘).
Spannend finde ich: Wie genau sahen eigentlich Hojos extrem irre Pläne in Dirge of Cerberus aus? Und was hat Genesis mit all dem zu tun? Besonders er ist ein Faktor, den ich zu wenig einschätzen kann. Aber ich kenne die DoC End-Sequenz mit ihm, in der er davon spricht, dass sein Bruder und er noch viel zu tun haben. Bezieht er sich auf Weiß? Ich denke nicht. Sein Bruder, der den Flügel an der anderen Seite trägt ist Sephiroth. Bedenkt man nun, dass dies DIE LETZTE Szene der FF7-Geschichte ist, die wir bis dato kennen, setzt das Remake im Prinzip DANACH an – wer weiß also, in wie weit Genesis das Spiel nun mitspielt? Wozu trägt Genesis den Körper von Weiß aus der Höhle hinaus …?
Wenn wir nun überlegen, dass noch nicht ganz klar ist, wer der für alle sichtbare Sephiroth am Ende des Highways ist … wäre es nicht möglich, dass Genesis Weiß als neuen Körper für Sephiroth bereitgestellt hat? Dies würde dann aber tatsächlich eine Zeitreise benötigen – außer … wissen wir sicher WANN dieses DoC-Secret-Ending spielt? Wäre es nicht möglich, dass wir in dieser Szene etwas sahen, das bereits lange vorher stattgefunden hat?
Wie dem auch sei – hierüber weiß ich zu wenig. Dennoch ist das ganze so irre spannend. Was wird geschehen? Was steckt dahinter? Ich habe keine Ahnung. Und das ist auch ganz gut so. ^^
Was mich aber noch immer beschäftigt ist die Frage: Warum zum Henker umschwirren am Ende zigtausend Moiren das Shinra Gebäude, während der, von dem bis dato die größte Gefahr ausging – nämlich Sephiroth – sich mit uns am Ende des Highways befindet? Da muss eine GEWALTIGE Veränderung im Gange sein! Denn die Moiren lassen erst im allerletzten Moment, kurz bevor Sephiroth das Portal in die Singularität öffnet, unter einem entsetzlich gequälten Schrei vom Gebäude ab …
Das bringt mich zu einer möglichen Lösung der Frage, wer die Moiren sehen kann: Ich schätze, die Moiren zeigen sich denjenigen, die in das Schicksal eingreifen, die es verändern.
Der Shinra-Gardist in der Kirche hat sie nicht sehen können, weil er keine echten Anstrengungen unternommen hat, die Moiren zu umgehen. Tseng im Shinra Gebäude scheint also auch nichts zu verändern. Und wer sieht die umherschwirrenden Whisper? – Rufus.
Doch warum greifen sie ihn nicht an? Warten sie noch ab? Ich habe keine Ahnung, was da genau vor sich gehen könnte, aber bin mir sicher, es handelt sich um keine Kleinigkeit … Das Telefonat, das er führt („Schnappt sie“) ist leicht auf unsere Gruppe zu beziehen. Doch was, wenn es dabei um etwas ganz anderes geht?
Eine plausible Erklärung habe ich bei Sirea gefunden. Sie schreibt, dass in Before Crisis Rufus derjenige war, der mit der Avalanche-Hauptgruppe zusammengearbeitet hat. Doch nicht, um den Planeten zu retten, sondern um seinen Vater loszuwerden und selbst an die Spitze von Shinra gelangen. Im Original FF7 war Avalanche aber nicht im Shinra Gebäude, die Whisper versuchen also, Avalanche zu entfernen – dass dies stimmt, haben wir an Wedges Beispiel deutlich gesehen.
Wie gesagt, Sireas Theorie macht durchaus Sinn.
Zack
Ein Punkt, den wir bisher nicht angesprochen haben, ist das überraschende Auftauchen von Zack. WTF bedeutet das? Das fragen sich vermutlich besonders alle Final Fantasy VII Neulinge, die gar nicht wissen, wer der schwarzhaarige SOLDAT in den beiden Szenen am Ende überhaupt ist O_o
(Hier wieder ein Dank an Ray Coffmann – Er sagt in seinem Video, das Spiel versetze den Spieler in Clouds Lage – der zu diesem Zeitpunkt ja auch nicht weiß, wer Zack ist. Ich finde die Erkärung ziemlich gut ^^)
Darum kurz: Zack ist SOLDAT, Clouds Freund und Vorbild aus seiner Zeit bei Shinra und Aeriths erste große Liebe. Er ist derjenige, über den sie mit Cloud auf dem Spielplatz am Immergrün Park redet. Viele von Aeriths Worten und Handlungen beziehen sich direkt auf Zack. Wie Cloud ist auch einst Zack durch das Dach der Kirche in ihre Blumen gestürzt. Zack bot ihr als Gegenleistung für ihre Hilfe ein Date an, so wie sie es Cloud in der gleichen Situation anbietet. Es sind im Grunde seine Augen über die Aerith spricht, als sie in Clouds blickt, und im Prinzip trägt sie sogar seinetwegen das pinke Kleid. Zack verließ Aerith wegen des Einsatz in Nibelheim – und kehrte nicht zurück. Sie schrieb ihm mindestens 89 Briefe, die ihn jedoch nie erreichten.
Denn Zack und Cloud wurden in Nibelheim von Professor Hojo zu Experimenten mit Jenova-Zellen missbraucht, um die Reunion-Theorie zu bestätigen. Es dauerte über 4 Jahre, ehe die beiden fliehen konnten. Die erste Zack-Szene am Ende von Final Fantasy VII Remake ist identisch mit dem Ende von Crisis Core, in der Zack sich der Shinra Armee stellt, um sich und Cloud zu schützen.
Auch in Crisis Core ist Zack hier siegreich, wird jedoch einen Moment später von einem weiteren Gardisten-Team erschossen. Cloud erhält von seinem sterbenden Freund das Bustersword sowie die Worte, dass er an seinen Träumen festhalten und Zacks lebende Legende werden soll. Außerdem solle Cloud »hi« von ihm zu Aerith sagen. Dann stirbt Zack.
Und im Remake? Scheint es, als schleppe Zack Cloud weiter Richtung Midgar.
Alternative Zeitlinie?
Haben wir also eine zweite, alternative Zeitlinie geschaffen? Die deutlich eingeblendete Chipstüte mit dem veränderten Stamp-Design scheint für viele der Beleg dafür zu sein.
Ich persönlich glaube das nicht. Ich glaube nicht, dass wir die Geschichte jetzt auf zwei Zeitebenen erleben, eine, in der Zack lebt und eine, in der er es nicht tut. Das halte ich persönlich für schlechtes und inkonsequentes Storytelling und glaube nicht, dass Square diesen Weg geht. Vorallem weil die Story es gar nicht nötig hat – sie bietet ausreichend Werkzeuge, so ein „Alternate Universe Zeug“ zu umgehen. Ich persönlich glaube fest, dass es nur eine einzige Zeit gibt, wir diese jedoch verändert haben.
Wie kann das sein?
Nun, wir haben die Moiren in der Singularität ausgelöscht. Singularität meint (laeinhaft gesprochen) soviel wie »außerhalb von Raum und Zeit«. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht geschehen ist, sondern im Gegenteil: dass es immer und überall geschehen ist. Das Geschehen in der Singularität beeinflusst jeden Raum und jede Zeit. Darum hatte unser Eingreifen auch Einfluss auf die Vergangenheit, und diese veränderte Vergangenheit wird Einfluss auf unsere Zukunft haben.
Also lebt Zack?
Ich gehe davon aus, aber 100%ig wissen kann man es natürlich noch nicht.
In Crisis Core starb Zack im Regen. Er besiegte die Shinra Armee, und erst als der Regen einsetze, wurde er von nachrückenden Gardisten erschossen (*heulschluchz*). Diesen Zeitpunkt hat uns das Remake nicht gezeigt, daher könnte es noch immer geschehen – Zack und Cloud schleppen sich noch ein Stück vorwärts Richtung Midgar, dann tauchen die neuen Soldaten auf … Und dann? Vielleicht wird Zack tödlich verwundet und anschließend (von den Turks) gerettet? Das könnte übrigens auch schon immer so geschehen sein – wir kennen die Erzählung seines Todes nur aus Clouds Perspektive, und der ist alles andere als ein zuverlässiger Erzähler. Vielleicht haben die Turks Cloud und Zack gerettet, Hojo bekam Wind davon, er drückte Cloud Zacks Schwert in die Hand und ließ ihn als Teil seines irrsinnig witzigen Experiments frei, während Zack seitdem ein einsames Dasein in Hojos Labor fristet. Wer weiß?
Dagegen spricht, dass wir nach Zacks Tod in CC auch Aerith in der Kirche gesehen haben, die seinen Tod im Lebensstrom gespürt zu haben schien … (edit: nach erneutem Ansehen des CC Endes habe ich erkannt, dass dies nicht stimmt: Sie hat ihn gespürt, kurz BEVOR er (evtl.) starb.)
Doch zurück zum Thema. Ich glaube, es ist ziemlich eindeutig, dass Square uns zeigen möchte, dass Zack lebt (edit: Die zwischenzeitlich erschienene FF7R-Ultimania bestätigt, dass Zack »irgendwie« am Leben ist).
Ich glaube, als Cloud und die anderen in der Singularität die Moiren besiegten, schufen sie die Realität neu, und in dieser hat Zack (bis zu diesem Punkt) überlebt. Habt Ihr die Moiren gesehen, die zwischen den Gardisten umherschwirrten, als er sich der Armee stellte? Vielleicht hätten sie nach dem Kampf dafür Sorge getragen, dass Zack tatsächlich sein Ende findet- doch wurden durch unser Eingreifen daran gehindert. Sie zersplittern in der gewaltigen Explosion, die Zack von den Füßen reißt, und regnen als goldener Schimmer auf die Welt nieder. Auf Zack ebenso wie auf die Menschen, die dabei sind Sektor 7 wieder aufzubauen. Und auf die Kinder des Hälmchenhofs in Sektor 5, in dessen oberem Stockwerk wir den zwar verletzten, aber eindeutig lebendigen Biggs in einem Zimmer liegen sehen.
Wichtig finde ich: Wir sehen ERST den „neuen“, struppigen Stamp – die Moiren-Explosion folgt DANACH. Im Prinzip kann sich erst ab diesem Moment etwas verändert haben. D.h. der „alte“ Beagle-Stamp könnte schon die Veränderung gewesen sein? Damit wäre alles, was wir im Remake erlebt haben, bereits verändert und gleichzeitig »schon immer so gewesen«. Könnt ihr mir noch folgen? ^^‘
Aber müssten nicht auch unsere Charaktere von den Änderungen betroffen sein, wenn wir alles, was die Moiren in die richtige Bahn lenken wollten, zunichtemachten? Cloud dürfte nicht mehr im Besitz des Bustersword sein und müsste über eine deutlich weniger gestörte Persönlichkeit verfügen. Und Barret müsste eindeutig tot sein, wenn die Moiren (doch) nicht eingreifen konnten. Oder?
Ich glaube, unsere Charaktere sind von den Änderungen nicht betroffen, weil sie sich innerhalb der Singularität befanden, als sie die Moiren vernichteten. Sie befanden sich nicht »in der Zeit«, weshalb für sie alles so bleibt, wie sie es bisher erlebt haben.
Das führt natürlich zu noch viel mehr Fragen:
Werden wir im nächsten Teil auf Zack treffen?
Vielleicht. Wir wissen ja noch überhaupt nicht, was mit ihm geschah, seit er nach Midgar zurückkehrte, wenn er tatsächlich überlebt hat. Vielleicht hat Hojo ihn wieder eingefangen und er steckt nach wie vor in irgendeinem Versuchslabor? Vielleicht setzte bei ihm zwischenzeitlich die Zelldegenerierung ein und er steht kurz vor einem neuen Tod? Vielleicht sucht er gerade verzweifelt nach Aerith und Cloud oder wird bereits – wie Cloud – von Sephiroth als Marionette missbraucht? Nun – wir wissen es einfach nicht. Alles ist möglich. Und das macht es unfassbar spannend. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn es für Aerith und Zack ein echtes Wiedersehen gäbe. Aerith hat Zacks Präsenz eindeutig gespürt, als er und Cloud, bzw. das Echo der beiden, sie passiert haben. Auch als sie den Regen auf ihre Handflächen tropfen lässt … Damals war es auch der Regen, der ihr mitteilte, dass Zack dabei war zu sterben … Vielleicht hat Aerith, nachdem sie seine Präsenz bemerkt hat, im Lebensstrom nach ihm gespürt und festgestellt, dass er nicht mehr darin ist?
Auch ihr Blick in den Himmel und ihre Aussage »Der Himmel macht mir Angst« sind eine direkte Referenz auf Zack. Zwar ist der Satz auch Ausdruck ihrer Sorge über eine ungewisse (bewölkte // cloudy ^^) Zukunft, doch schon in Crisis Core sagte sie:
»When I’m with Zack, the sky is not so fearful.«
Wenn sie mit ihm zusammen ist, hat sie weniger Angst vor all den ungewissen Dingen, die sie erwarten.
Leben Jessie, Biggs & Wedge?
Im Original starben alle drei beim Zusammenbruch des Pfeilers von Sektor 7. Im Remake waren wir bei Jessie (bestätigt vom Ingame-Text) und Biggs (als tödlich verletzt beschrieben), als sie starben, Wedge jedoch überlebte, half uns im Shinragebäude, nur um dann von den Moiren aus der 68(?) Etage gestoßen zu werden.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Dinge, die nur wegen des Eingriffs der Moiren so geschehen sind, wie sie geschehen sind, nun nicht mehr geschehen, dann müsste Wedge eigentlich am Leben sein.
Biggs haben wir ja bereits in einem Bett im Waisenhaus liegen sehen. Neben ihm auf dem Tisch lag Jessies Handschuh. Bedeutet es, dass Jessie lebt? Sicher ist das nicht. Biggs könnte ihn auch schlicht als Erinnerungsstück aufbewahrt haben. Doch eigentlich glaube ich das nicht. Wenn die Kamera auf Biggs schwenkt, sieht man auf der anderen Seite des Zimmer ein weiteres Bett. Ob jemand darin liegt, kann man nicht erkennen, aber, .. ja. Ich persönlich glaube, dass Jessie lebt und könnte mir vorstellen, sie in der Rolle der Prinzessin in der Goldsaucer wiederzusehen. Was bedeutet, dass Cloud und sein Date dann leider nicht Teil des Stücks sein können ;)
Die Tifa-Theorie
Eigentlich war ich mit meinem Beitrag endlich zu meiner Zufriedenheit fertig, wollte ihn heute mit Bildern versehen und hochladen. Doch dann schaute ich gestern Abend auf Youtube noch ein Video von Soldier 1st Class über die »Tifa-Theorie«. Und während ich gestern noch überzeugt den Kopf geschüttelt und mir gedacht habe »Nein, das wird niemals passieren« … setzte sich über Nacht ein Puzzle in meinem Kopf zusammen. Darum muss ich dies hier nun doch noch ergänzen.
In der visuellen Präsentation im Shinra Gebäude sieht die gesamte Gruppe am Ende eine Vision, in der Meteor drohend über Midgar schwebt und Sephiroth Tifa und Barret tötet. Bei der Frage nach den »7 Sekunden«, dachte ich kurz an diese Szene, stellte aber schnell fest, dass der Moment deutlich länger als 7 Sekunden dauerte und wischte den Gedanken beiseite. Die Szene war zwar optisch der Hammer, aber es wurde alles so beiläufig gezeigt, so als habe es keine tiefere Bedeutung.
Trotzdem las ich schon viele Mutmaßungen »Was, wenn Sephiroth diesmal Tifa tötet statt Aerith?«. Aber das überzeugte mich einfach nicht. Es wirkte so willkürlich auf mich. Denn obwohl Tifas Tod für Cloud persönlich noch viel entsetzlicher wäre, als Aeriths Tod – für die Geschichte würde er einfach zu wenig bedeuten. Aerith muss sterben, um den Planeten zu retten. Tifas Tod hätte nur Einfluss auf Cloud.
Nun kehren wir zurück zu meinen Überlegungen im Abschnitt »7 Sekunden«.
- -> Wenn Sephiroth Aerith tötet, hat er (wahrscheinlich) nichts gewonnen.
- -> Wenn er Aerith nicht tötet, muss er sich trotzdem auf viele unsichere Faktoren verlassen: Kommt der Lebensstrom wirklich, um dem Planeten beizustehen? Was, wenn Omega erwacht? Oder wenn Cloud trotzdem noch zu stark ist, und ihn wieder besiegt, ehe er den Lebensstrom absorbieren kann?
»Tifa stirbt« ist – so ungern ich das zugebe – eine schrecklich einleuchtende Antwort auf diese letzte Frage. In Advent Children sagt Sephiroth zu Cloud etwas wie:
»Ich werde Dir Deinen wertvollsten Schatz/Dein Liebstes nehmen«.
(Den genauen Wortlaut werde ich nachreichen, ich muss den Film nochmal gucken ^^‘)
Egal wie sehr Clerith geshipped wird – Clouds Liebstes ist Tifa. Sie war es in seiner Kindheit, in seiner Jugend und sie ist es noch immer, auch wenn der psychisch so kaputte Cloud es zu Beginn der Handlung nicht mehr weiß. Er weiß ja nichtmal, wer er selbst ist. Doch sein verschlossenes Unterbewusstsein weiß diese Dinge. Im Lebensstrom legt er es offen. Daher weiß es im Remake auch Aerith – und Sephiroth.
Wenn Sephiroth Clouds Geist endgültig und total brechen möchte, dann ist nicht Aeriths Tod der Schlüssel dazu, sondern Tifas. – Um es vorweg zu nehmen: Ich glaube NICHT, dass Square diesen Weg geht! Auf gar keinen Fall. Es wäre ein hohles Schockelement, dass dem Spiel mehr nehmen als geben würde. Aber spielen wir es trotzdem weiter durch, einfach, weil es interessant ist ;)
Über den Zeitpunkt bin ich mir sehr unsicher.
Wenn sie im Ancient Temple stirbt, also statt Aerith in der Original Storyline, dann verhindert dies, dass Tifa Cloud hilft, seine Erinnerungen und sein Selbst wieder zusammenzusetzen. Gut für Sephiroth, allerdings müsste die Story ab diesem Moment völlig neue Wege beschreiten und vielleicht würde Cloud auch niemals wieder er selbst werden. Natürlich könnte Aerith mit ihrem Wissen hier aushelfen oder – wenn wir annehmen, dass Zack noch am Leben ist, auch er. Aber keiner von beiden hatte je eine so tiefe Verbindung zu Cloud wie Tifa. Es wäre eine sehr große Abweichung, außerdem lässt es die »7 Sekunden« außer acht. Daher glaube ich nicht daran.
Darum: Nehmen wir an, alles geschieht, wie es geschehen muss. Wir sind im Ancient Temple, holen die Dunkle Materia und verlassen ihn wieder, mit Aerith an unserer Seite. Hier bin ich mir unsicher, wie Sephiroth Cloud dann dazu zu bringen könnte, ihm Meteor auszuhändigen, doch das ist vermutlich nur ein geringes Problem. Bis zu Clouds mentalem Zusammenbruch dürfte an dieser Stelle gar nicht mehr so viel fehlen. Gehen wir davon aus es geschieht, und springen zum Ende:
Unsere Party ist am Leben. Wir verstehen, wie dringend notwendig es JETZT ist, dass Aerith stirbt. »Cloud, bitte! Töte mich!«
Noch 7 Sekunden.
Und während Cloud überlegt, wie und ob er es tun soll. Ob er es tun KANN, ob er Aerith wirklich töten kann – tötet Sephiroth Tifa.
Cloud müsste in diesem Lose-Lose-Szenario also entscheiden: Tötet er eigenhändig Aerith und rettet damit den Planeten? Oder rettet er seine Tifa? Er hat es ihr versprochen. Er wird ihr immer helfen, wenn sie in Schwierigkeiten steckt.
Sollte er es tatsächlich schaffen, seine Selbstsucht zu besiegen und Aerith zu töten, müsste er im Anschluss noch immer in den Lebensstrom und dort gegen Sephiroth bestehen. Aber woher nähme er die Kraft dazu, wenn gerade der einzige Anker zu seinem wahren Selbst zerstört wurde? So hätte er binnen 7 Sekunden Aerith getötet UND Tifa veloren. Vermutlich ist es ihm dann auch egal, wenn Sephiroth gewinnt …
Puh.
Das wäre jedenfalls der Zeitpunkt, an dem ich mir wünschte, dass Zack aus dem Gebüsch springt, und seinen Teil zur Rettung der Welt beiträgt. Doch was, wenn es »Puppet Zack« ist, der Tifa töten will? Nächstes Level der Grausamkeit, würde ich sagen. Dann hätten wir auf der einen Seite Cloud, der weiß, dass er Aerith töten muss, um die Welt zu retten, und auf der anderen Seite müsste er seinen besten Freund davon abhalten, seine große Liebe zu vernichten? Autsch.
Wie gesagt: Ich glaube nicht, dass Square diesen oder einen ähnlichen Weg gehen wird. Es wäre so bitter und so düster und es würde Cloud vollständig vernichten. Ich sehe hier kein gutes Ende. Nichtmal ein semi gutes. Das ist nur noch schwarz. (Und egal, was böse Zungen behaupten, nichtmal ich würde ein so absolut düsters Szenario schreiben ;) )
Musik-Spoiler
Bei meiner Suche nach einem Video mit japanischen Subs bin ich auf ein ziemlich cooles Ending-Theory Video von Luzbelheim Lux gestoßen. Es zeigt Schlüsselmomente des Remakes, Originals und aus Advent Children, die über jeweils identische Hintergrundmusik verfügen und so aufeinander verweisen. Vieles von dem, was er darin zeigt, ist absolut augenöffnend, insbesondere, wenn man dazu die jeweiligen Namen der Musikstücke beachtet. Ich liebe zwar den Soundtrack von Final Fantasy VII und habe ihn in meinem Leben unzählige Male gehört, doch habe ich kaum auf die Namen der Titel geachtet. Ein Versäumnis, wie ich jetzt bemerke.
Viele seiner Theorien stützen meine eigenen Gedanken. Schaut Euch das Video doch mal an :)
Und beim Thema Musik … Habt Ihr Euch die Lyrics zu „Hollow“ mal genauer angesehen?
Letzte Worte
Das ist natürlich nicht alles. Es gibt noch so vieles zu analysieren und herauszufinden (Marlene? Anyone?), dass vermutlich bis zum Erscheinen des nächsten Teils keinerlei Langeweile aufkäme. Aber mir reicht es an dieser Stelle erstmal.
Alles in allem – ist das Ende von Final Fantasy VII Remake gut, wie es ist, oder schlecht?
Das muss vermutlich jeder für sich entscheiden.
Ich sagte ja bereits, ich war kein großer Anhänger der Idee, die Story von Final Fantasy VII Original einschneidend zu verändern (edit: laut Ultimania wird Square dies auch nicht tun. Aber die haben schon oft viel gesagt -.-‚ ). Doch wie Square dies angegangen ist, hat meinen Blickwinkel geändert. Wir spielen kein Remake, wir spielen ein völlig neues Spiel. Wir spielen eine Fortsetzung. All die scheinbar kleinen Veränderungen in der Handlung machen nach dem Ende plötzlich so viel mehr Sinn. Und ich bin einfach unfassbar gespannt, wie es weitergehen wird. Ich freue mich schon jetzt so sehr darauf, erneut mit diesen wunderbaren Charakteren auf ein weiteres Abenteuer gehen zu können, mit ihnen mitfiebern, lachen und weinen zu können und den Planeten hoffentlich vor Sephiroth zu retten.
Einzig in Bezug auf das mögliche Endergebnis bin ich noch skeptisch. Ich sehe noch nicht recht, wo all das hinführen soll, aber es wäre ja auch langweilig, wenn es so wäre. Ich persönlich würde mir keine Wiederholung der Final Fantasy XIII-3 Story wünschen. Und ein Ende mit einer toten Tifa und einem völlig gebrochenen Cloud mag ich mir auch nicht vorstellen. Aber für den Moment … lege ich meine Final Fantasy VII Liebe vertrauensvoll in Squares Hände und harre der Dinge, die da kommen werden.
Und was denkt Ihr? Hat Euch das Ende gefallen? Habt Ihr andere Erklärungen gefunden oder andere Schlüsse gezogen? Was denkt Ihr, wohin die Reise geht? Und – freut Ihr Euch auf den nächsten Teil?!
Ich bin sehr gespannt, Eure Gedanken zu erfahren.
Edit: Mein Fehler, die Antwort und viele, viele Details
Wie ich bereits sagte – ich habe DoC nicht annähernd beendet (ich war zu doof für das Kampfsystem und habe schnell den Spaß daran verloren) und CC nur ein einziges Mal gespielt (war noch nie ein Fan von Handhelds ^^‘). Darum fehlt mir viel, viel Wissen über die gesamte Compilation und durfte gerade eben erfahren, WIE verdammt viel mir da durch die Lappen gegangen ist. :D
Wusstet Ihr, dass der Kalender des FF7-Universums von 0 bis 2000 geht und dann wieder auf 0 resettet wird? Ich jedenfalls nicht ;) Das bringt uns des Rätsels Lösung aber näher.
Ich habe heute früh angefangen, ein Video des Youtubers Sleepezi zu sehen, das mir mein fehlendes Puzzelteilchen reichte, nämlich die Antwort auf die Frage des „Warum?“ bzw. die Frage des „Wohin soll die Reise gehen?“. Ich hatte erst 5 Minuten der knapp 3 Stunden Material gesehen, aber die genügten, um die Unsicherheit in meinen Gedanken zu verdeutlichen und den Fehler zu lokalisieren.
Ich möchte gar nicht auf die vielen großartigen Details aufmerksam machen, die er erklärt, bitte, schaut Euch dafür doch einfach seine bisher 2 Videos zu dem Thema an. Ich möchte nur noch kurz ergänzen, was an meinem Text hier verkehrt ist:
Sleepezi vertritt die Idee, dass es nicht Sephiroth ist, der das Remake und damit die Änderungen anstößt, sondern in erster Linie der Lebensstrom bzw. gar das Universum selbst.
Das zu hören war wirklich augenöffnend. Denn es löst das Problem, auf das ich immer wieder gestoßen bin: Wieso sollte es Sephiroth denn nicht genügen, mit Omega und dem Lebensstrom tiefer in den Kosmos einzudringen? Im Grunde war doch genau dies sein Plan? Wie also sieht sein „neuer“ Plan aus? Wie muss sein Gottgleiches-Sein gestaltet sein, damit er zufrieden ist?
Und an diesem Punkt gibt Sleepezis Video mir die Antwort.
Ich habe die falsche Frage gestellt. Sie lautet nicht: Was muss Sephiroth NOCH erreichen, um zufrieden zu sein? Sie lautet: Warum hat er sein Ziel noch nicht erreicht?
Und die Antwort darauf ist: Der Planet LÄSST ihn nicht.
Meine Güte! :D Augenöffnend, oder?
Der Planet hat sich selbst als Gefängnis für Jenova und Sephiroth „geopfert“ um zu verhindern, dass sein Lebensstrom Teil des größeren wird, um zu verhindern, dass er, der Infizierte, den großen Lebensstrom im Kosmos infiziert. Omega IST Sephiroths Ziel. Es WÄRE ihm genug, mit ihm in den Kosmos zu reisen. Doch der Planet lässt es nicht zu! Der Planet hindert Omega daran, ihn zu verlassen, solange sein Lebensstrom nicht rein ist. Die Moiren wurden also nicht geschaffen, WEIL Sephiroth in die Zeit eingreift, sondern schon viel früher, vielleicht schon, als Jenova auf dem Planeten landete. Die Moiren halten das Geschehen in der Bahn, in einem Kreislauf, DAMIT es Sephiroth nicht gelingen kann, ihn zu verlassen.
Wir haben in zukünftigen Remake Teilen also mehrere mögliche Szenarien:
- Sephiroth versucht den Kreislauf zu durchbrechen (dabei haben wir ihm geholfen, als wir die Moiren vernichteten) um letzten Endes weiter in den Kosmos vorzudringen
- Dem Planeten gelingt es, seinen Lebensstrom ein für alle Mal von Jenavas und Sephiroths Einflüssen zu reinigen und kann (FF13 *juchu* -.-) so Teil des Kosmos werden.
- Wir halten den Kreislauf stabil und alles wird sich immer wieder wiederholen. (Auch nicht beendet, aber war das nicht in Type-Zero der Fall? ^^‘)
Und plötzlich ergibt alles noch viel mehr Sinn. Wahnsinn, oder? Ich bin gerade sehr beeindruckt. (Sowoh von Squares komplexem Worldbuilding als auch von Sleepezi, der wirklich soviele Dinge herausgefunden hat. Wow!
Und nun werde ich diese Videos zu Ende ansehen, denn sie enthalten noch SO VIELE Details, Dinge, auf die ich im Leben nie geachtet hätte, und kann Euch nur empfehlen, sie Euch ebenfalls anzusehen. Viel Spaß damit und vor allem – viel Spaß in diesem absolut großartigen FF7-Universum!
Alle Grafiken und die Marke „Final Fantasy“ unterliegen dem Copyright von Square Enix.
Dieser Beitrag wurde zuerst in meinem Blog veröffentlicht.
3 Gedanken zu „Wir müssen reden – Final Fantasy VII Remake – Das Ende (SPOILER!)“