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Das erste Sequel – die erste Fortsetzung – in der Final Fantasy Serie ist da! Mit einigen tiefgreifenden Änderungen und Neuerungen, ob das gut geht? Aber klar! Denn unter der arg bunten und fröhlichen Schale von FFX-2, steckt eine melancholische und stellenweise schon beinahe grausame Geschichte, die sicher auch größte Zweifler zu überzeugen vermag – wenn sie sich denn darauf einzulassen vermögen. Und diesmal dreht sich alles um die Liebe …
Hier könnt Ihr Euch übrigens FFX Another Story, das FFX-2 Prelude, die Verbindung zwischen den beiden Spielen herunterladen, die in Europa leider lediglich mit einer Special Edition von Unlimited Saga statt mit Final Fantasy X-2 veröffentlich wurde.
Zur Story
Zwei Jahre nachdem Yuna [Sin] besiegt hat und ihre Stille Zeit – die Ewige Stille – angebrochen ist, bringt Rikku einen Sphere nach Besaid, den Kimahri auf Berg Gagazet fand. Die Bilder, die darin zu sehen sind, bringen Yunas Herz in Aufruhr: Ist ER das wirklich? Sie zögert nicht lange und schließt sich kurzerhand den Gullwings [in der dt. Version: dem Möwenpack *hüstel*] an, einer Gruppe, bestehend aus Rikku, deren Brüderchen, den Al Bheds Kumpelchen und Shinra, sowie der mysteriösen Paine. Die Gullwings sind sogenannte Sphere-Hunter [Sphäro-Hunter *rolleyes*], die nach Aufzeichnungen der Vergangenheit suchen, die eben in diesen Sphäroiden stecken. Natürlich sind sie nicht die einzigen, die darauf scharf sind, nein – in Spira gibt es viele rivalisierende Gruppen, die den einerseits wertvollen und andererseits seeehr informativen und geheimnisvollen Späroiden nachjagen.
Da Yuna in ganz Spira bekannt ist – schließlich ist sie DAS Hohe Medium schlechthin – stößt sie auf ihrer Suche nicht nur auf weitere wichtige Hinweise IHN betreffend, sondern wird auch wieder mit in die Politik der Welt einbezogen: Denn nachdem [Sin] besiegt wurde und damit auch die Religion Yevons ihre Existensberechtigung verlor, wurden viele neue Gruppierungen gegründet, die alle verschiedene Ziele verfolgen, ihre eigenen Geheimnisse haben und sich natürlich nichts Besseres vorstellen können, als dass die berühmteste lebende Person sich IHNEN anschließt.
Nicht nur Spira hat sich verändert, auch bei Yuna ist nicht mehr alles beim Alten.Sie ist stärker und innerlich gefestigter, trotzdem kann sie noch immer niemandem ihre Unterstützung versagen. Und neben dem politischen Kleinkrieg und Yunas Suche, auf der sie viele alte Bekannte trifft, gibt es weitere Geheimnisse zu lüften: Was zum Beispiel hat es mit den Dress-Spheres auf sich, die Yuna die Gefühle anderer erleben lassen? Und wie kommt es zu ihrer Karriere als Sängerin? Was verbirgt Paine und wird es Yuna gelingen, ihre verlorene Liebe wiederzufinden? All diese Fragen gilt es zu beantworten und diesmal liegt es erstmals WIRKLICH in der Hand des Spielers.
Das Spiel
In Japan bereits seit März 2003 auf dem Markt, bei uns seit Februar 2004 erhältlich: Die erste echte Fortsetzung in der Geschichte der Final Fantasy Reihe. Kursierten Anfangs noch diverse Gerüchte über eine FF7 Fortsetzung oder eine Rikku Version von FFX-2, stellte sich bald heraus, dass es bei dieser einen, bei Yunas Geschichte bleiben sollte. Und obwohl sich der Schauplatz zum Vorgänger nicht geändert hat, gibt es dennoch zahlreiche Neuerungen: Das Charakter-Design blieb zwar in den Händen Tetsuya Nomuras, allerdings wurden die Charaktere sehr stark verändert – sie wirken weitaus offenherziger als noch im letzten Teil, was ggf. dadurch zu erklären ist, dass jetzt der Druck von den Bewohnern Spiras abgefallen ist, seit [Sin] nicht mehr dort wütet. Auch muss man sich an die Panty-Shots ala Agent Aika erst gewöhnen, bzw. augenzwinkernd darüber hinwegsehen.
Überraschenderweise wurde Squares Hauskomponist Nobuo Uematsu erstmalig durch ein Team bestehend aus Noriko Matsueda, Takahito Eguchi und Yamaguchi Hiroo ersetzt und die Musik klingt anfangs doch sehr gewöhnungsbedürftig. Statt der gewohnt atmosphärischen Klänge, bekommt man gleich zum Spielstart einen Pop-Song um die Ohren gepfeffert und auch im weiteren Spielverlauf muten die Stücke noch eine Weile fremdartig an. Dennoch vermögen die Titelmusik, Jades „1000 Words“ und die Zanarkand-Theme später zu überzeugen und nach mehreren Spielstunden vermisst man selbst die gute alte Battle-Theme nicht mehr.
Zur Grafik bleibt nicht viel mehr zu sagen, als dass sie seit FFX natürlich verbessert wurde. Die Mimik der Charaktere ist jetzt klar erkennbar und bei den zahlreichen Zwischenereignissen kommt man hin und wieder gar ins Zweifeln, ob es sich nun um In-Game Grafik oder ein FMV handelt. Rein technisch gesehen ist Final Fantasy X-2 also wieder eine Augenweide, die den ein oder anderen „alten“ Fan vielleicht nicht gleich überzeugen kann. Aber: dranbleiben lohnt!
Neben dem weiblichen Hauptcharakter liegen die stärksten Veränderungen wohl darin, dass es keine Aeons/Beschwörungen mehr gibt. Deshalb hat Yuna ihren Job gewechselt und schlägt sich jetzt mit Revolvern bewaffnet durch Spira. Denn – auch wenn es sich gut getarnt hat – das Job-System ist zurück! Ermöglicht wird es durch sogenannte Dress-Spheres, mit denen die drei weiblichen Hauptcharaktere ihre Kleidung und damit auch ihren Beruf und ihre Fertigkeiten wechseln. Ist man mit diesem System anfangs zwar recht eingeschränkt, kann man im späteren Spielverlauf per „Kostümpalette“ verschiedene Jobs kombinieren und es damit ermöglichen, dass ein Schwertkämpfer z.B. auch Magie einsetzen kann.
Das Game ist von der eigentlichen Spielzeit her kürzer als FFX, doch weitaus komplexer, da man es mehr als einmal durchspielen muss, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen und alle Geheimnisse zu ergründen. Denn erstmals gibt es zwar einen Handlungsfaden, aber keinen linearen Weg, dem es zu folgen gilt. So kann sich Yuna für verschiedene Aufträge entscheiden und verpasst dabei vielleicht einen anderen … Daher hat FFX-2 auch kein ultimatives Ende – je nachdem, wie Yuna ihre Sache meistert, können bis zu 5 unterschiedliche Enden dabei herauskommen.
Außerdem hat das Spiel durch das neue ATB-System einiges am Tempo hinzugewonnen. Greifen die Heldinnen gleichzeitig an, können sie durch eine Kombo beim Gegner mehr Schaden anrichten. Aber vorsicht: auch Eure Kontrahenten haben diese Chance!
Auf zahlreiche Mini-Spiele muss natürlich nicht verzichtet werden: Blitzball ist erhalten geblieben, das Münz-Spiel Sphäro-Break hinzugekommen und neben der Chocobozucht, der Kaktorenjagd und anderen „Kleinigkeiten“, ist erstmals sogar ein kleines Ego-Shooter-Spielchen dabei. Weiterhin hat Yuna auch Klettern und Springen gelernt und kann so manch hohen Felsen erklimmen.
Alles in allem: Völlig neu, völlig gewöhnungsbedürftig, aber nach dem ersten Schreck: völlig gut!
Daten und Fakten
Hersteller: Square Enix [published by Electronic Arts]
Erstveröffentlichung: 2003
Spieler: 1
Plattform: Playstation 2
Discs: 1
Final Fantasy X-2 war das erste Sequel in der Geschichte von Final Fantasy. Zusammen mit seinem Vorgänger Final Fantasy 10 erhielt es 2013 auch das erste HD-Remaster für die PS3. Viele Fans hoffen noch auf eine Umsetzung von Final Fantasy X-3, das die Geschichte fortführen soll, oder sogar auf FFX-Zero, das sich auf die Vorgeschichte, also die Erlebnisse von Auron, sowie Yunas und Tidus‘ Vätern Braska und Jekkt konzentriert.
Final Fantasy X-2 ist physisch für PS2, als HD-Remaster für PS3, PS4, PS Vita, Switch und XBox One sowie als Download für Steam erschienen.