FF16 im Final Fantasy Mode – Ergänzung zum Review

Es ist jetzt Wochen her, dass ich Final Fantasy XVI beendet habe (lest mein Review hier). Ich nahm an, ich würde ähnlich schnell mit dem Final-Fantasy-Modus (dem New Game + Hardmode) nachziehen und meine Platintrophäe vervollständigen. Aber – Pustekuchen.
Der Final-Fantasy-Modus von FF16 ermüdet mich. Ich habe keine Lust darauf. Er macht mir einfach keinen Spaß.

In Final Fantasy VII Remake verschaffte mir der Hardmode ein völlig neues Spielgefühl. Das „ATB“-Feeling war zurück. Ich musste taktische Überlegungen anstellen, Materia kombinieren, Heiltränke sparen. Konnte nutzen, was ich gelernt und gesammelt hatte und darauf aufbauen. Gleichzeitig hatte ich im Spiel noch Aufgaben zu erledigen, auf die ich mich gefreut habe. Es gab Quests zu erleben, die sich beim ersten Durchlauf mit anderen gegenseitig ausschlossen, Pfade, die anders gegangen werden konnten. Ich wollte die fehlenden Wallmarkt Dresses freispielen, die verschiedenen Kapitel 14 Sequenzen ansehen. Auch wenn mich einige Abschnitte während der Wiederholung trotzdem genervt haben – insgesamt hatte ich noch immer unendlich viel Freude am Spiel und zu jeder Zeit das Gefühl, dafür belohnt zu werden, dass ich es erneut spielte.

Final Fantasy VII Remake
Pssst, … FF7R hat – nicht nur wegen der Kostüme – einen deutlich höheren Wiederspielwert!

Ganz anders in Final Fantasy XVI.
Ich spiele einfach das gleiche Spiel nochmal, mit dem Unterschied, dass es absolut nichts Neues zu entdecken gibt. Ja, da waren diese zwei Quests, in denen ich eine Auswahl treffen konnte … da das Ergebnis aber im Prinzip identisch ist … who cares? Ja, ich treffe jetzt von Beginn an auf stärkere Gegner … aber – ganz ehrlich – wer spielt das Spiel wegen der Gegner?
Auch die Anpassung des Schwierigkeitsgrades finde ich mehr als fragwürdig. Die Gegner haben schlicht mehr HP oder verfügen über neue One-Hit-Kill-Angriffe. Das heißt, die Kämpfe werden nicht interessanter, nur länger. Und wenn man Pech hat, weil man nicht rechtzeitig ausgewichen ist, oder man nach einem Angriff, dem man gar nicht ausweichen konnte, keinen Heiltrank mehr zur Verfügung hat, dann steigt die Wiederholungsrate. All das ist – für mich – ganz weit weg von spannend.

Final Fantasy XVI - Darf ich gehen ...?
Selbst die grandiose Optik kann den zweiten Spieldurchlauf für mich nicht retten.

Neben diesen krampfhaft gestreckten Kämpfen, verliere ich auch die Freude an der zuerst so geliebten Geschichte. Ihre negativen Aspekte fallen jetzt einfach so viel mehr ins Gewicht. Über die guten Seiten hingegen kann ich mich weniger freuen, einfach weil ich sie schon kenne.

Ich spüre in diesem zweiten Durchlauf ganz deutlich, dass Final Fantasy XVI zu viel wollte; Action-Fans und Rollenspiel-Fans erreichen. Durch die liebenswerten Charaktere und die schöne Geschichte war ich anfangs absolut involviert, das oberflächliche Kampf- und Charaktersystem hat mich nicht weiter gestört. Der zweite Durchlauf jetzt fühlt sich für mich wie ein wenig innovatives und wenig abwechslungsreiches Actionspiel an. Es langweilt mich zu Tode und ich kann mir zur Zeit beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich es beenden werde. Denn: wofür?
Es gibt keine neuen Story-Aspekte, ich lerne keine neuen Fähigkeiten, habe kein Skillbrett, was ich vielleicht komplett ergänzen möchte. Ein höheres Level brauche ich nur für die stärkeren Gegner – die mich nicht interessieren. Das gleiche gilt für eine bessere Waffe. Der einzige Grund, das Spiel nochmal zu spielen, wäre die Platintrophäe. Aber für nichts als einen digitalen Keks, einen Orden in meinem Gaming-Profil, fernab von Spielspaß … sehe ich darin einfach keinen Sinn.

Final Fantasy XVI - Freiheit
Ich möchte … frei vom Final-Fantasy-Modus leben.

Mit dieser Erfahrung im Rücken müsste ich mein Rating von 8/10 eigentlich deutlich reduzieren. Auf 7, wenn nicht gar auf 6,5/10 herabsetzten.
Der Wiederspielwert der Final Fantasy Reihe ist mir heute zwar nicht mehr so wichtig wie früher, einfach, da mir die Zeit fehlt, alles nochmal und nochmal zu spielen. Aber es tut schon irgendwie weh, gar nicht mehr das Verlangen danach zu haben. Selbst Final Fantasy XV kitzelt mich im Nacken und möchte, dass ich vielleicht doch mal die (angeblich bessere) Royal-Edition austeste. Aber dass mir Final Fantasy XVI, mit all seinen vielen schönen Seiten, in der Wiederholung jede Freude am Spiel killt … das schockiert mich irgendwie.

Wie geht es Euch damit? Habt Ihr den Final Fantasy Modus ausgetestet? Habt Ihr ihn genossen? Wenn ja, was gefiel Euch daran, worauf sollte ich vielleicht verstärkt achten? Oder ging es Euch ähnlich wie mir? Lasst es mich gern wissen :)

4 Gedanken zu „FF16 im Final Fantasy Mode – Ergänzung zum Review“

  1. New Game+ mit „höherem Schwierigkeitsgrad“ ist eine dreiste Lüge.

    Die schwereren Gegner an zeitigeren Stellen kann man an einer Hand abzählen. Und bei der geringen Auswahl an unterschiedlichen Kreaturen hat man einfach noch eher alle mal wiedergesehen.

    Das Ultima Schwert lässt sich auch nur schmieden,wenn man fast alle Mission bereits erledigt hat. Also bringt einem diese starke Waffe für das Spiel nichts.

    Ja, ich wollte diese Platin-Trophäe. Und ja, ich würde es wieder tun. Im zweiten Durchgang habe ich wohl dosiert immer kleine Häppchen genossen. So kam mir das Pacing weniger ungelenk vor und ich konnte in den jeweils maximal 2 Stunden tief in die Dialoge abtauchen. Das hat mir nochmal die Stärken von FF XVI klar und deutlich vor Augen geführt.

    Zudem ist die Wahl einer anderen Synchro für den zweiten Durchgang auch immer ein bisschen Motivation für mich und gaukelt mir gekonnt eine Neuerung vor.

    Im Großen und Ganzen sind die Spielmechaniken oberflächlich, eintönig und gar nicht fordernd … leider auch im New Game+.

  2. Im Großen und Ganzen sind die Spielmechaniken oberflächlich, eintönig und gar nicht fordernd … leider auch im New Game+.

    Absolute Zustimmung. Und wenn es Dir im zweiten Verlauf die Geschichte etwas nähergebracht hat – hat es ja auch was für sich =)

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