Final Fantasy VII Rebirth Demo (Nibelheim)

Ich befinde mich noch im Taumel der State of Play. Kann noch gar nicht fassen, was ich da alles gesehen habe, und fürchte – mein Leben wird bald nur noch aus Final Fantasy VII bestehen. Diese Unmengen an Minispielen! Diese Vielzahl an Optionen und unterschiedlichen Möglichkeiten … Ich bin fix und fertig!
Aber die Demo ist startklar. Dank unserem neuen Hybrid-Anschluss braucht der Download auch bei mir keinen halben Tag mehr; die 48GB wurden in knapp 2 Stunden heruntergeladen. Allerdings – die Demo kostet mich 25 Cent?! Maybe weil mein PS Plus abgelaufen ist? Ich weiß es nicht. Normalerweise würde ich sowas ja boykottieren. Aus Prinzip. Aber sei es drum. Immerhin geht es hier um FF7.

Achtung:
Wem es nicht klar sein sollte: Die Demo beinhaltet Inhalte aus dem kommenden Rebirth-Spiel. Manch einer könnte das, was hier angesprochen wird, als Spoiler betrachten. Inhaltlich setze ich einiges mit dem FF7-Original, dem Remake und Crisis Core (Reunion) in Kontext. Also – seid gewarnt.

Als Erstes schaue ich mir den „Story-so-far-Trailer“ an. Red XIII fasst kurz die Geschehnisse aus Remake zusammen. Neues gibt es hier nicht, aber es ist eine nette Erinnerung für die, die vielleicht nicht mehr wissen, was vorher passiert ist.
Die Demo startet dann mit einer Mini-Sequenz unserer Flucht aus Midgar, allerdings aus der Perspektive eines Shinra-Helikopters, was ich ziemlich cool fand. Danach folgt wie erwartet die Eröffnung des Spiels mit dem Nibelheim-Flashback. Wir sehen einen Shinra-Truppentransporter über eine regnerische Landstraße fahren. Barret fragt aus dem Off nach Clouds Verbindung zu Sephiroth – und Cloud erzählt. Die Kamera wechselt ins Wageninnere.

Auf dem Weg nach Nibelheim

Allein diese kurze Sequenz der Fahrt im Wagen ist einfach der Hammer. Cloud IST so dermaßen ZACK! Durch die frische Erinnerung an Crisis Core Reunion wird dies nochmal deutlicher. Alles an Clouds Mimik und Gestik, was und wie er es sagt – Zack trieft nahezu aus all seinen Poren. Es ist so unfassbar gut!

In Nibelheim angekommen verliere ich mich erstmal in der Erkundung der Umgebung. Lausche den Gesprächen der Dorfbewohner und nutze ausgiebig die neue Möglichkeit, mit der Kreis-Taste Hindernisse zu überwinden, klettere auf Häuserdächer, springe über Zäune und auf Felsen. Es könnte ja eine Schatzkiste auf mich warten.
Schon der erste Besuch im örtlichen Krämerladen zeigt dann den unfassbaren Detailreichtum des Spiels. Der Blick in den Laden ließ mich sofort an Hogwarts Legacy denken – das Interieur war so verspielt, so abwechslungsreich, so glaubhaft. Ich liebe einfach alles daran!

Nibelheim


Mein erster Questweg führt mich natürlich geradewegs auf den Wasserturm. Oh, mein Gott! Was für eine Szene! Ich vermisse Zack und seine aufbauenden Worte. ^^

Ich gehe ins Hotel und begegne Zangan (so cool! :D ). Der Besuch bei Claudia, Clouds Mutter, bringt zwar nicht viel Neues, ist aber durch die flirrenden Erinnerungsfetzen und die Tatsache, dass es wissentlich das letzte Mal ist, dass Cloud seine Mutter sieht, sehr eindringlich. Und dann … Tifas Haus. Ein Foto von ihr und ihrem Dad, liebevoll auf der Kommode. Die Erinnerungen an Katze Motzi und natürlich das obligatorische In-ihren-Schrank-Gucken, das alle Zuhörenden zutiefst entrüstet, egal, ob Cloud beteuert, es nur als Scherz geäußert zu haben oder nicht. Die orthopädische Unterwäsche wird allerdings nicht erwähnt.
Aufgefallen sind mir hier die vielen Flaschen im Untergeschoss. Auf jeder Anrichte, neben den Beinen des Couchtisches. Ich weiß nicht, ob ich es überinterpretiere, aber es gab mir ziemlich starke „nach dem Tod der Mutter bekam der Vater ein Alkoholproblem“-Vibes.

Tifas Klavier samt den Noten für ihr Theme haben mich dann Stunden beschäftigt. Ich weiß jetzt schon – das Klavier wird mein Endgegner. Unsere ausgenudelten Controller (Kind spielt Fifa) lenken oft ohne Kontakt in eine Richtung – das ist für ein so filigranes Spiel natürlich kontraproduktiv. Ich bin bisher jedenfalls nicht über Rang B hinausgekommen, obwohl ich die Reihenfolge der Noten mittlerweile auswendig kenne. Rang S, also ein fehlerfreier Durchlauf, scheint mir erstmal utopisch. – Und Tifas Theme wird vermutlich noch einfach sein, im Vergleich zu dem, was da noch auf uns wartet.
Über ihrem Klavier hängt btw ein tolles Poster mit zwei springenden Delfinen. Die Figur dazwischen erinnert mich unfassbar an Xell aus Final Fantasy VIII. Eine tolle Verbindung zwischen unseren beiden Monks. ^-^

Tifas Piano

Aber wo wir gerade bei Musik sind: Die Nibelheim-Theme Anxious Heart ist der absolute Wahnsinn! Die Töne gehen mir durch und durch. Großartig. Ich freue mich so sehr auf den OST!

Nachdem meine Dorferkundung beendet ist, folge ich der Questaufforderung zum Hotel, vor dem die Menschenmenge darauf hofft, Sephiroth zu sehen. Der Ausruf: „Sephiroth – schüttle dein Haar für mich!“ treibt mir vor Lachen die Tränen in die Augen. Ich werfe noch einen Blick in das nun geöffnete Rathaus und begegne dann dem legendären Helden im Hotel. Ich muss sagen – es ist Square so unfassbar gut gelungen, ihn in diesem ersten Nibelheimabschnitt menschlich und beinahe nahbar wirken zu lassen. Fast glaubt man zu sehen, dass er Jenovas Ruf spürt. So gut. Es ist in jedem Fall sehr nachvollziehbar, dass Cloud ihn mit seinen Teenie-Puppy-Eyes anhimmelt. Und nach wie vor gut zu sehen, wie sehr Cloud hier Zack nachahmt …

Im Kalm Hotel

Der folgende Abschnitt, in dem die Truppe Bergführerin Tifa in die Berge folgt, ist ebenfalls unfassbar großartig! Kleiner Wermutstropfen: Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Jeder Tritt neben den Pfad mit automatischem Gehen betraft. Es ist nicht vorgesehen, dass ich mich umsehe. Aber ich möchte doch so gern!
Am meisten Freude macht mir auch hier wieder Clouds Verhalten: Wie sehr er sich aufspielt und den Helden mimen will, zeigen will, dass er mit den Monstern spielend allein fertig wird. Und dabei so ganz am Rande, ohne es selbst wahrzunehmen, erzählt, was er TATSÄCHLICH Heldenhaftes auf diesem Weg getan hat. Sephiroth jedenfalls hat es bemerkt. Er lobt den jungen Gardisten, der sich mutig zwischen Tifa und die Kreatur geschmissen hat … Für Erzähler Cloud zählt aber gerade nur, wie tapfer „er“, der Soldat, das Schwert geschwungen hat.

Ein sehr wichtiges Foto ...

Auf dem weiteren Weg zum Reaktor gibt es dann doch noch einiges zu entdecken. Kletterabschnitte und viel Materia, auch ganz Neue, wie Materialismus (Level +1 für verbundene Materia), Komet bzw. Meteorit, Gestärkte Attacke (Buff), Präzise Abwehr (verlängert das Zeitfenster für die Abwehr)… usw.
Die Kämpfe – auch die, die ich dann mit Sephiroths Unterstützung bestreite, machen viel Spaß. Zwar wirkt alles erstmal viel auf mich; Attacken hier, Fertigkeiten und Magie dort, dazu Team-Attacks und Synergy-Attacks … – Es ist viel, aber man wird ja im Spiel genügend Zeit haben, sich richtig einzugewöhnen. Spaß macht es in jedem Fall!

Sephiroths Verwandlung vom Helden zum wahnsinnigen Vernichter des gesamten Dorfes ist diesmal tatsächlich deutlich nachvollziehbarer, als es im Original-FF7 der Fall gewesen ist. Das Spiel nimmt sich Zeit für die Erzählung. Wunderbar! Leider fühlte sich die zweite Hälfte der Demo für mich trotzdem etwas künstlich gestreckt an. Es passiert nicht so viel, man erlebt nur mit, und dafür sind die Laufwege, die dann gegen Ende nur noch langsam hinkend und später gar kriechend überwunden werden können, für meinen Geschmack deutlich zu lang. Tatsächlich nahm mir dies einiges an Eindringlichkeit der Szene, statt ihr mehr Kraft zu geben. Zu unglaubhaft wurde es, mit anzusehen, wie der Bürgermeister mit der Flinte in der Hand zusieht, wie Sephiroth in Seelenruhe seine Begleiter nacheinander niedermetzelt, nur weil ich noch 3x Kriechen muss, ehe der finale Hieb kommt. Hm. Optisch war dieser letzte Abschnitt natürlich trotzdem ein Hammer!

Nibelheim in Flammen

Die Demo endet direkt nach dem Flashback, stellt jedoch einen weiteren spielbaren Teil (Junon) für ab dem 21.02.24 in Aussicht.
Wer den ersten Teil der Demo beendet hat, darf noch eine Taste drücken, um eine Überraschung zu erhalten: Achtung! Zu sehen ist dann ein kurzer Trailer mit den extrem spoilerhaltigen Abschnitten, die bereits im State of Play zu sehen waren. Wer sich das fürs Spiel aufbewahren will: Lieber auf die „Überraschung“ verzichten!
Ich habe meinen Senf dazu schon im State of Play Artikel zum Ausdruck gebracht (nicht wundern, der kommt erst nach diesem online – so schnell bin ich nicht ^^‘), daher lasse ich das an dieser Stelle. ^^

Sephiroth

Mein Fazit nach der Demo: Final Fantasy VII Rebirth wird so richtig, richtig gut! Ich weiß schon gar nicht, wie ich das in maximal ein bis zwei Wochen „Urlaub“ alles schaffen soll! Die Demo hat mir gezeigt, dass ich viel Raum haben werde, alles zu erkunden. Sie hat auch gezeigt, wie unfassbar viele Möglichkeiten (Gesprächsauswahl, Klavier) das Spiel birgt. Mit wie viel ich mich beschäftigen kann und wofür viel Zeit draufgehen wird. Die viele gefundene Materia, das neue Klettern und Springen (Überwinden-Taste Kreis (o)). – In Rebirth steckt so viel mehr als in Remake.
Das Gameplay wirkt erstmal identisch auf mich, da ich aber so sehr mit allem anderen, den Eindrücken der Umgebung und der Art, wie mir die Geschichte erzählt wird, beschäftigt war, habe ich zugegeben nicht so sehr darauf geachtet.

Negatives? Nur was ich angesprochen habe: Auf dem ersten Teilstück des Weges zum Reaktor fühlte ich mich etwas eingeschränkt. Aber die eingeblendeten Verantwortlichen machten ja klar, dass man diesen Teil als „Intro“ sehen soll, daher – ich bin fein damit. Das einzige, was mich wirklich gestört hat, war die Langatmigkeit des großen Finales in Nibelheim. Ich fühlte mich hier ausgebremst. Ja, auch Cloud wird ausgebremst gewesen sein … aber das langsame Hinken und noch eine Extrarunde durchs Dorf und dann Kriechen am Ende, während der Bürgermeister nur zusieht, wie seine Helfer abgemurkst werden … das vermittelt mir ein falsches Zeitverhältnis und eben weniger ein Gefühl von Dringlichkeit als ein Gefühl von Langsamkeit. Es fühlte sich unnötig an, – aber zum einen ist das nur mein persönlicher Eindruck und zum anderen ist es ein nur winzig kleines Manko in einer wirklich, wirklich überragenden Demo.

Hero-Shot mit Lebensstrom

Die Musik ist großartig, die Grafik top. Man sieht, wie jung Cloud aussieht, und auch, dass Sephiroths Gesicht anfangs noch weichere Züge aufweist als später. Man kauft ihm den überzeichneten Helden echt ab. Die Verhältnisse zwischen den Charakteren passen perfekt zum Original und verstärken noch all jene Eindrücke, die damals mit den Polygonfiguren untergingen. Kurz: Ich bin restlos begeistert und freue mich unfassbar auf das Spiel!

Final Fantasy VII Rebirth erscheint am 29.02.2024 (vorerst exklusiv) für die PS5. Der Preload für die digitalen Versionen soll am 27.02. starten.

Wie sieht es bei Euch aus? Habt Ihr die Demo schon gespielt? Was ist Euer Eindruck?

See you in Rebirth!
Wir sehen uns in Rebirth!


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